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Stromstöße ins Rückenmark sollen Parkinson-Patienten helfen

©SXC
Zur Behandlung der Parkinson-Krankheit setzen Wissenschafter aus den Ver­einigten Staaten auf Stromstöße ins Rückenmark.

Es müsse sich nun zeigen, ob das dafür entwickelte Implantat auch langfristig beim Menschen wirksam sei. Das erklärte der Forscher Miguel Nicolelis von der Duke University im US-Bundesstaat North Carolina in seiner am Donnerstag veröffentlichten Studie. “Dann wäre in naher Zukunft praktisch jeder Patient für die Behandlung geeignet.”

Nicolelis und seine Kollegen konnten nachweisen, dass die Tiere bis zu 26 Mal aktiver waren, wenn ihnen – ohne weitere Medikamente – leichte Stromstöße ins Rückenmark versetzt wurden. Die Wissenschafter testeten das kleine Gerät an Mäusen und Ratten, denen der Botenstoff Dopamin “abgestellt” worden war und die sich deshalb so langsam und steif bewegten, wie es für Parkinson-Kranke typisch ist.

In den meisten Fällen habe sich die Bewegungsfähigkeit der Tiere binnen drei Sekunden verbessert, hieß es in der Studie, die in der Fachzeitschrift “Science” veröffentlicht wurde. Wenn sie ihnen zusätzlich noch Medikamente verabreicht hätten, habe es nicht einmal mehr halb so viel Stromstöße gebraucht, damit die Tiere sich bewegt hätten, erklärten die Forscher.

Parkinson ist eine Krankheit, die vor allem Menschen jenseits der 50 betrifft, und an der mehr Männer als Frauen leiden. Die neurologische Krankheit führt zu Muskelzittern, Muskelstarre, verlangsamten Bewegungen bis hin zu völliger Bewegungslosigkeit. Sie entsteht, wenn im Gehirn bestimmte Zellen absterben, die mit der Herstellung von Dopamin zu tun haben.

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