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Stromrechnung für Wiens Haushalte zu Jahresbeginn stabil günstig

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Die Stromrechnung für Österreichs Haushalte ist zu Jahresbeginn relativ stabil geblieben. In Wien sind die Tarife weiterhin günstig. Steigende Netztarife wurden durch weitgehend niedrige Kosten für Ökostromförderung ausgeglichen.

Angesichts steigender Großhandels-Strompreise rät E-Control-Experte Johannes Mayr jenen wechselwilligen Kunden, die noch gute Einmalrabatte lukrieren wollen, sich möglichst rasch einen solchen Stromlieferanten zu suchen, wie er zur APA sagte.

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Die Stromrechnung besteht aus drei Teilen: dem reinen Energiepreis – nur hier ist ein Wechsel des Lieferanten möglich – , den vom Standort abhängigen Netztarifen sowie Steuern und Abgaben wie beispielsweise die Ökostromförderung.

Die Kosten für die Ökostromförderung fallen für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden (kWh) heuer mit rund 90 Euro im Jahr niedriger aus als 2017 mit knapp 100 Euro.

Netztarife von E-Control festgelegt

Die Netztarife werden von der Regulierungsbehörde E-Control festgelegt und hängen vom Standort ab. Für 2018 sind die Netzkosten (inklusive Zählergebühr) im Österreich-Durchschnitt gegenüber 2017 um rund 3 Prozent gestiegen. Die regionalen Unterschiede sind allerdings groß und reichen etwa von einer mehr als 11-prozentigen Erhöhung in Graz bis zu einer Senkung um über 4 Prozent in Vorarlberg.

Praktisch unverändert waren dagegen die reinen Energiepreise bei den meisten Landesenergieversorgern und Stadtwerken – ausgenommen eine 5-prozentige Senkung bei der Salzburg AG. Ein Lieferantenwechsel ist nur beim Energiepreis möglich. Das Einsparpotenzial beim Wechsel vom angestammten Lieferanten zum günstigsten Anbieter liegt aktuell inklusive Einmalrabatte laut E-Control-Daten bei mehr als 200 Euro bis mehr als 330 Euro pro Jahr.

Wien Energie im Österreich-Durchschnitt günstiger

Im Österreich-Schnitt beträgt die Stromrechnung für einen Durchschnittshaushalt, der seinen Strom beim Landesenergieversorger oder einem größeren Stadtwerk bezieht, bei 708 Euro (minus 0,25 Prozent gegenüber Jänner 2017). Am geringsten fällt die Stromrechnung dabei zu Jahresbeginn in Vorarlberg (VKW) mit rund 612 Euro (minus 2,9 Prozent) und in Tirol (Tiwag) mit rund 635 Euro (minus 1,2 Prozent) aus. Die Wien Energie liegt mit stabil rund 686 Euro günstiger als der Österreich-Durchschnitt, ebenso die EVN mit rund 687 Euro (minus 0,4 Prozent). Bei der Energie Steiermark zahlt ein Haushalt im Durchschnitt rund 756 Euro (plus 0,7 Prozent). Am höchsten ist die Stromrechnung bei der Energie AG Oberösterreich mit 802 Euro (plus 0,9 Prozent).

Preise im Strom-Großhandel steigen

Die Preise im Strom-Großhandel steigen wieder. Zu Jahresbeginn lag der Preis für eine Megawattstunde (MWh) zur Lieferung in einem Jahr bei rund 37 Euro und damit in etwa auf dem Niveau von 2014. Im September vorigen Jahres waren es rund 34 Euro, am Tiefpunkt im März 2016 rund 22 Euro/MWh. Vor allem etabliertere Lieferanten kaufen üblicherweise längerfristig ein. Für die Stromkunden sei 2018 nicht mit wesentlichen Preissteigerungen zu rechnen, erwartet Mayr. Tendenziell könnte es sich im Jahresverlauf für neue Anbieter, die sehr ambitionierte Rabatte geben wollen, schwieriger gestalten, diese darzustellen. Wenn man an solche Rabatte denke, dann sollte man schauen, dass man relativ schnell zugreift, so Mayr.

52.000 Haushalte bei “Energiekosten-Stop” des VKI

Bei der noch heute laufenden “Energiekosten-Stop”-Aktion des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) haben sich bisher über 52.000 Haushalte angemeldet. Wer im Rahmen der Aktion den Strom- und Gasanbieter in den vergangenen zwei Jahren gewechselt hat, habe pro Jahr über 450 Euro eingespart, teilte der VKI am Montag mit. Die Gewinner des Bestbieterverfahrens sollen nächste Woche feststehen, die Energieversorger müssen unter anderem eine Preisgarantie bis Ende 2019 geben. Interessierte können sich noch bis Mitternacht via www.energiekosten-stop.at anmelden.

Generell überlegen zwei von drei Österreichern, den Anbieter aus Kostengründen zu wechseln, geht aus einer marketmind-Umfrage im Auftrag des Energieanbieters switch hervor. Und: “Sechs von zehn Österreichern finden ihre Stromrechnung unverständlich und nur wenige lassen sich die Stromrechnung auch erklären”, teilte die Tochter der EnergieAllianz Austria am Montag mit. Dadurch würden viele von einem Wechsel abgehalten.

APA/Red.

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