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Strompreisbremse: Momentum Institut schlägt Modell vor

Das Momentum Institut schlägt ein Modell für eine Strompreisbremse vor.
Das Momentum Institut schlägt ein Modell für eine Strompreisbremse vor. ©dpa - Bildfunk (Symbolbild)
Das gewerkschaftsnahe Momentum Institut schlägt für die Ausgestaltung der geplanten Strompreisbremse ein Modell mit stärkerer sozialer Staffelung und höherem Energiesparanreiz vor. Auch die Haushaltsgröße soll eine Rolle spielen.
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In den nächsten Tagen will die Regierung ihr Modell einer Strompreisbremse präsentieren.

Regierung soll bei Strompreisbremse auf vergünstigten Grundbedarf setzen

Im Gespräch war dabei zuletzt eine Variante, in der ein Grundbedarf an Strom vergünstigt - z.B. zum Vorjahrespreis - bezogen werden kann. Diese Grenze könnte bei 2.400 Kilowattstunden (kWh) pro Haushalt und Jahr liegen. Was darüber hinaus verbraucht wird, muss zum Marktpreis bezahlt werden, um auch Sparanreize zu haben. Ebenfalls ins Spiel gebracht wurden Erleichterungen für ärmere Haushalte, etwa zusätzliche vergünstigte Kilowattstunden für Haushalte, die von der GIS befreit sind.

Momentum Institut will Haushaltsgröße bei Strompreisbremse berücksichtigen

Das Modell des Momentum Instituts würde ärmere Haushalte etwas stärker ent- und hohen Verbrauch stärker belasten. Vorgeschlagen wird, dass Haushalte mit einem Nettoeinkommen von bis zu 16.300 Euro im Jahr einen erhöhten vergünstigten Grundbedarf von 2.000 kwH im Jahr bekommen - allerdings nicht pro Haushalt gesamt, sondern bedarfsgewichtet pro Kopf. Die Verbrauchsgrenzen steigen also mit der Zahl der Haushaltsmitglieder.

Alle anderen Haushalte sollen demgegenüber nur 1.600 kwH im Jahr vergünstigt erhalten, ebenfalls bedarfsgewichtet pro Kopf. Darüber hinaus müsste jeweils der vom jeweiligen Energieversorger festgelegte Marktpreis bezahlt werden.

Hoher Stromverbrauch soll laut Momentum Institut bestraft werden

Dazu käme noch ein Faktor, der extrem hohen Verbrauch zusätzlich bestraft. Ein hoher Pro-Kopf-Verbrauch eines Haushalts von über 3.000 kWh pro Jahr würde demnach zu einem Preisaufschlag von 50 Prozent (des Marktpreises) führen - ausgenommen wären die Haushalte mit dem geringen Einkommen.

Ärmsten Haushalte sollen von Modell des Momentum Institut profitieren

Laut den Berechnungen des Instituts würde das niedrigste Einkommensfünftel von dem Modell etwas stärker profitieren als beim bisher diskutierten Regierungsplan. Alle anderen Einkommensfünftel würden schlechter aussteigen, das höchste Einkommensfünftel sogar deutlich schlechter. Dementsprechend würden sich die Kosten der Strompreisbremse im Vergleich zur bisher diskutierten Regierungsplan um 300 Millionen Euro reduzieren.

Energieversorger benötigen Zugang zu Melderegister

Probleme bei der praktischen Umsetzung sollten gelöst werden, so Momentum-Ökonom Joel Tölyges in einer Aussendung. "Die Energieversorger benötigen vom Melderegister die Daten zur Haushaltsgröße und vom Finanzministerium die Information, ob jemand mit dem laufenden Einkommen armutsgefährdet ist. Den Verbrauch - nötig für den Energiespartarif - erheben die Energieversorger selbst. Sollte sich etwas nicht sofort ab Oktober umsetzen lassen, lässt sich bis zur Jahresabrechnung im nächsten Jahr eine Lösung finden."

(APA/Red)

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