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Strepto für den Erwerbsobstbau freigegeben

Bregenz - Mit der Zulassung von Strepto bei Gefahr im Verzuge für den Erwerbsobstbau hat das Bundesamt für Ernährungssicherheit (BAES) dem Antrag von sieben Bundesländern (ohne Salzburg und Wien) Folge geleistet.  

“Damit wird den berechtigten Forderungen der Vorarlberger Erwerbsobstbauern Rechnung getragen und der Vorgangsweise in der Schweiz sowie in Baden-Württemberg gefolgt”, so Agrarlandesrat Erich Schwärzler.

In Österreich wurde der Feuerbrand erstmals 1993 in Vorarlberg nachwiesen. Durch rigorose Schnitt- und Rodungsmaßnahmen an tausenden Obstbäumen führte diese hochinfektiöse, schwer bekämpfbare Pflanzenkrankheit seit dem Jahr 2000 zu einer existenzbedrohlichen Situation für den heimischen Erwerbobstbau.

Die im Vorjahr eingerichtete Bodensee-Expertenrunde zur Feuerbrandbekämpfung mit Vertretern der Länder Bayern und Baden-Württemberg, des Fürstentums Liechtenstein und der Kantone St. Gallen, Thurgau und Zürich sowie der Uni Konstanz, der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und der TU Wien arbeitet derzeit in einem grenzübergreifenden Forschungsprojekt daran, zwischen Forschungsanstalten und Praxis ein wirkungsvolles Bekämpfungsmodell gegen die Pflanzenkrankheit Feuerbrand zu entwickeln, um mittelfristig auch ohne den Einsatz von Strepto erfolgreich zu sein. Ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt ist dabei jedoch auch der Einsatz von Strepto im Erwerbsobstbau.

Landesrat Schwärzler stellt klar: “Sollte die Witterung die Anwendung von Strepto wegen Gefahr im Verzuge und besonderer Existenzgefährdung notwendig machen, so hat dies wie in den Jahren 2005 und 2006 unter der Koordination des Amtlichen Pflanzenschutzdienstes bei der Landwirtschaftskammer unter strenger behördlicher Kontrolle und mit wissenschaftlicher Begleitung durch die AGES und das Institut für Umwelt und Lebensmittelsicherheit des Landes im Interesse der Produktsicherheit und des Konsumentenschutzes zu erfolgen. Selbstverständlich werden auch die Erwerbsobstbauern und betroffenen Imker sowie die Nachbarländer über einen geplanten Einsatz von Strepto zeitgerecht informiert. Zu welchem Zeitpunkt und in welchem räumlichen Ausmaß der Strepto-Einsatz im Erwerbsobstbau erfolgen wird, ist von der Infektionswetterlage abhängig. Ich hoffe aber, dass durch kalte Temperaturen in den nächsten Wochen der Infektionsdruck möglichst gering ist.”

Ungeachtet der Freigabe von Strepto bei Gefahr im Verzuge wird die Vorarlberger Feuerbrandstrategie auch im heurigen Jahr weiter umgesetzt und werden die begonnenen Forschungsprojekte weitergeführt, um einer Weiterverbreitung des Feuerbrands in Vorarlberg Einhalt zu gebieten, betont Landesrat Schwärzler.

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