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Streit zwischen Trump und Musk geht weiter

Trump hat keine Lust auf ein Telefonat mit Musk.
Trump hat keine Lust auf ein Telefonat mit Musk. ©APA/AFP/ALLISON ROBBERT/CHARLY TRIBALLEAU
US-Präsident Donald Trump zeigt im öffentlichen Streit mit Elon Musk wenig Interesse an einem Telefonat mit dem Tech-Milliardär.
Musk kritisiert Trumps neues Gesetz

Auf die Frage zu Berichten über ein angeblich für Freitag geplantes Telefongespräch mit Elon Musk antwortete US-Präsident Donald Trump in einem Telefon-Interview des US-Fernsehsenders ABC: "Sie meinen den Mann, der seinen Verstand verloren hat?"

Gesetzentwurf zu Budget sorgte für Streit zwischen Trump und Musk

Er sei "nicht besonders" daran interessiert, jetzt mit dem Tesla-Chef zu sprechen. Musk wolle zwar mit ihm reden, behauptete Trump, aber er sei nicht bereit dazu. Musk und Trump liefern sich nach einer monatelangen, ungewöhnlich engen Zusammenarbeit inzwischen eine offene Schlammschlacht. Auslöser der Fehde ist ein Gesetzentwurf, der derzeit im Senat liegt. Er sieht umfassende Steuer- und Ausgabenreformen vor, mit denen große Teile der politischen Agenda Trumps umgesetzt werden sollen. Sie würden allerdings auch die Staatsverschuldung um Billionen Dollar erhöhen. Das Repräsentantenhaus hatte den Gesetzentwurf im vergangenen Monat mit hauchdünner Mehrheit verabschiedet.

Der Präsident gab am Donnerstag jede Zurückhaltung gegenüber Musks tagelanger Kritik auf und schrieb, Musk sei "verrückt geworden". Der reichste Mann der Welt verbreitete daraufhin auf seiner Plattform X etliche Posts mit heftigen Angriffen auf Trump, auf die der US-Präsident gleichermaßen schnippisch reagierte. Trump hatte am Donnerstag damit gedroht, Regierungsaufträge für Musks Unternehmen zu streichen, während Musk ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump vorschlug.

Musk über Trump: "Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren"

Musk holte danach noch einen aus: Er behauptete, Trumps Name finde sich in Unterlagen zum berüchtigten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. "Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden", schrieb er nach dem Satz: "Es ist an der Zeit, die wirklich große Bombe zu werfen." Epstein beging 2019 in einer New Yorker Gefängniszelle Suizid. Trumps Justizministerium hatte im Februar einige Epstein-Unterlagen veröffentlicht.

Musk hatte mehr als 250 Millionen Dollar für Trumps Wahlkampf gespendet. Außerdem machte er persönlich Wahlkampf für ihn unter anderem im wichtigen Bundesstaat Pennsylvania. Trump sagte nun, er hätte in Pennsylvania auch ohne Musk locker gewonnen - und scheint damit eskalierende Attacken des Tech-Milliardärs provoziert zu haben. "Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren", behauptete Musk bei X. Und fügte hinzu: "So eine Undankbarkeit."

Durch den Absturz von Tesla an der US-Börse angestachelt, befürwortete Musk als Antwort auf ein Posting auf X auch ein Amtsenthebungsverfahren (Impeachment) gegen Trump. Für ein solches sind die Hürden aber hoch. Für eine Absetzung wird u. a. im letzten Schritt eine Zweidrittelmehrheit im Senat benötigt.

(APA/Red)

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