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Streit um Thunfisch-Fang vor Malta eskaliert

Ein Greenpeace-Boot wird gerammt
Ein Greenpeace-Boot wird gerammt ©APA (epa)
Der Streit um den Schutz des vom Aussterben bedrohten Blauflossen-Thunfischs ist vor Malta eskaliert. Als Greenpeace-Aktivisten versuchten, Thunfische aus einem riesigen Käfig zu befreien und ins Mittelmeer auszusetzen, griffen Fischer und maltesisches Militär ein. Von Fischerbooten aus seien Leuchtraketen abgefeuert worden, das Militär habe Wasserkanonen eingesetzt, teilte Greenpeace mit.

Der höchst bedrohte Blauflossen-Thunfisch – auch Roter Thun genannt – war wenige Tage zuvor gefangen worden und sollte in eine Fischfarm gebracht werden. “Roten Thun zu befreien, ist das einzig Verantwortliche, was wir tun können, für die Zukunft des Fisches und für die Zukunft unserer Ozeane”, sagte Oliver Knowles von Greenpeace.

Das maltesische Militär warf den Aktivisten vor, legale Fischereiaktivitäten aggressiv attackiert zu haben. Die Soldaten hätten dann mit einem “Minimum an Gewalt” geantwortet, ein Boot von Greenpeace abgedrängt und die Aktivisten mit dem Einsatz von Wasser von ihrem Tun abgehalten.

Umweltschützer versuchen seit Beginn der Fangsaison Mitte Mai, die Thun-Fischer im Mittelmeer zu stören. Vor einer Woche gab es bei einer Protestaktion von Greenpeace im Hafen von Marseille schwere Prügeleien. Am Freitag vor einer Woche soll eine von Fischern abgefeuerte Harpune einen Aktivisten schwer verletzt haben. Nach Angaben von Wissenschaftlern ist die Zahl der Blauflossen-Thunfische in 20 Jahren um etwa 80 Prozent gesunken.

Mitte März hatten Vertreter der 27 EU-Staaten zwar beschlossen, sich grundsätzlich für ein Verbot des internationalen Handels mit diesem Fisch einzusetzen. Die Konferenz der Internationalen Kommission für den Schutz des Atlantischen Thunfischs im Herbst soll aber noch abgewartet werden. Ein Verbot könnte damit frühestens im Mai 2011 in Kraft treten.

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