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Streit um geplante Donauvertiefung

Symbolfoto |&copy APA
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Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kündigt Widerstand gegen die Pläne der Wasserstraßendirektion an, die Donau zwischen Wien und Preßburg bis 2,90 Meter Wassertiefe auszubaggern.

„Sobald die Baggerschiffe auftauchen, wird Greenpeace auch da sein, um eine weitere Zerstörung der Donau zu verhindern.“ Am Montag berät eine Expertenkommission auf Einladung der Akademie der Wissenschaften in Wien zu dem Thema.

Die Strecke bis zur slowakischen Grenze sei eine der letzten freien Fließstrecken der Donau in Österreich, betonen die Umweltschützer. Eine Wassertiefe von 2,90 m liege weit über der Empfehlung der Donaukommission, eine Fahrwassertiefe von 2,50 m zu gewährleisten. „Die derzeitige Wassertiefe von mindestens 2,20 m reicht im Wesentlichen aus, um die Strecke Wien-Bratislava ohne Schwierigkeiten befahren zu können“, ist Greenpeace überzeugt.

Ausbau würde 1.000 Kilometer Donaulandschaft gefährden

Nicht nur der Nationalpark Donau-Auen und die Lobau wären betroffen, warnen die Umweltschützer. „Eine Vertiefung in diesem Abschnitt würde auch einen Präzedenzfall schaffen für den heiß diskutierten Abschnitt Straubing-Vilshofen in Bayern, für die Wachau, den ungarische Donauverlauf und den inselreiche Abschnitt an der rumänisch-bulgarischen Grenze. 1.000 km wertvolle Donaulandschaften, drei Nationalparks, zehn Ramsar-Schutzgebiete und ein Weltkulturerbe wären betroffen.“

Jurrien Westerhof von Greenpeace stellt außerdem die Frage nach der Sinnhaftigkeit: Erfahrungen mit dem Rhein-Main-Donaukanal würden zeigen, dass Transport per Schiff vor allem mit der Schiene und nicht mit Transport auf der Straße konkurriere. Der Weitertransport zwischen Hafen und Kunde erfolge meist trotzdem per Lkw. Insgesamt bedeute daher mehr Transport über die Donau „wahrscheinlich eher eine Straßenverkehrszunahme als -abnahme“.

Redaktion: Michael Grim

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