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Streit um Falco-Erbe

Das umfangreiche Erbe des verstorbenen Austropoppers Hans Hölzl alias „Falco“ beschäftigt jetzt das Wiener Straflandesgericht.

Das Pflegschaftsgericht hat eine Sachverhaltsdarstellung an das Wiener Straflandesgericht eingebracht, nachdem der Sachwalter der Mutter des Sängers, Maria Hölzl, hohe Abhebungen von ihren Konten beanstandet hatte. Insgesamt gehe es um 1,3 Millionen Euro, die der Duty-Free-König Ronnie Seunig seit 2000 „ohne nachweisbaren Verwendungszweck” abgehoben habe, sagte der Sachwalter Hölzls, Wilfried Köhler, am Dienstag zur APA.

Wie die Tageszeitung “Österreich” berichtete, wirft Köhler dem früheren Falco-Intimus vor, das Geld zwar in verschiedenen Formen von Maria Hölzls Konten abgehoben zu haben, eine Rechenschaft darüber aber abzulehnen. Von Diebstahl spreche er nicht, betonte Köhler, „bei vielen Beträgen ist aber nicht nachvollziehbar, wofür das Geld verwendet wurde”. Einer Aufforderung zur Rechnungslegung sei Seunig nicht nachgekommen.

Der Wiener Notar Köhler ist im Mai 2005 als Sachwalter der von zwei Schlaganfällen schwer gezeichneten 80-jährigen „Falco”-Mutter bestellt worden. Sie könne zwar auf Fragen mit „Ja oder Nein” antworten, laut drei Gutachten aber nicht mehr „eins und eins zusammenzählen oder ihre Kontoauszüge lesen”, so Köhler. Seine Aufgabe sei es, den derzeit hohen Pflegeaufwand für seine Klientin sicherzustellen.

Diese brauche im Monat rund 10.300 Euro, die für die Kosten des Heimes und wöchentliche Ausflüge ans Grab des 1998 verstorbenen Austro-Poppers verwendet werden. Davon entfallen laut Köhler rund 4.000 Euro auf Taschengeld für Maria Hölzl. „Körperlich fehlt ihr abgesehen vom Schlaganfall und einer leichten Diabetes nichts, sie kann ohne weiters noch 15 Jahre leben”, so Köhler. Auch müsse aus dem Erbe des Sängers eine Villa in Gars am Kamp erhalten werden. Wie hoch die Verlassenschaft ist, in die auch jährliche Tantiemen fallen, die unterschiedlich hoch sind, erläuterte er mit Verweis auf seine Verschwiegenheitspflicht nicht näher. Die abgehobenen Beträge seien aber „relativ viel”.

Bei der Wiener Staatsanwaltschaft bestätigte man gegenüber der APA, dass Vorerhebungen im Gange seien, Details wurden jedoch nicht genannt. „Es geht um eine nicht unerhebliche Summe”, meinte ein Sprecher. Der Geschäftsmann Seunig, der die Excalibur-City betreibt, war auf APA-Anfrage am Dienstag nicht zu erreichen. Von Österreich wurde er damit zitiert, dass Falco bei ihm ohnehin Schulden gehabt habe und „gewisse Leute” ihn ausschalten wollten, „um selber an den Geldtopf zu kommen”.

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