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Streik und Schneechaos in Italien

Wintereinbruch in Italien: Tiefe Temperaturen, starke Schneefälle und ein Nahverkehrsstreik sorgen in mehreren Teilen des Landes für erhebliche Schwierigkeiten.

Wegen heftiger Schneefälle in der Toskana mussten einige Teilstücke der Autobahn A1 zwischen Bologna und Florenz in der Nacht auf Freitag mehrere Stunden lang gesperrt werden. Auf der Autobahn kam es wegen Glatteises zu mehreren Unfällen. An Tausende von Autofahrern, die auf den Straßen der Region wegen des Schnees nicht mehr weiter kamen, wurden Decken und warme Getränke verteilt.

Die Verbindungen mit den Mittelmeerinseln rund um Sizilien waren wegen des starken Windes unterbrochen. Die Inseln Pantelleria, Lampedusa und Linosa sind seit drei Tagen vom Festland abgeschnitten. Auf Sardinien kam es zu Problemen bei der Abfahrt der Fähren in Richtung Festland.

Der Raum um Neapel wurde von schweren Gewittern heimgesucht, was am Donnerstagabend zu einem Verkehrschaos führte. Schwierigkeiten wurden auch auf Capri gemeldet. Wegen eines Stromausfalls gingen auf der Insel vor Neapel in der Nacht auf Freitag die Lichter aus. Erst nach mehreren Stunden konnte die Insel wieder mit Energie versorgt werden.

Außerdem hat heute morgen der angekündigte Streik im Nahverkehr begonnen. Rund 100.000 Angestellte der Verkehrsbetriebe legten um 8.00 Uhr die Arbeit nieder. Sie fordern mehr Lohn.

Die Sperre der U-Bahn-Netze zwang in Rom viele Menschen, mit Privatfahrzeugen zur Arbeit zu fahren. Die meisten waren auf ihre eigenen Autos oder Mopeds angewiesen, um sich durch den schon an normalen Tagen chaotischen Stadtverkehr zu bewegen.

Der Streik richtete sich gegen den Tarifabschluss für die Beschäftigten im italienischen Nahverkehr. Gewerkschaften und Regierung hatten sich vor Weihnachten nach monatelangem Streit auf Gehaltserhöhungen von 81 Euro pro Monat und eine Einmalzahlung von knapp 970 Euro geeinigt, was von den Arbeitnehmern als unannehmbar bezeichnet wurde.

In Mailand streikten am Freitag auch die Taxifahrer. Hintergrund ist ein Streit mit der Stadtverwaltung um flexiblere Arbeitszeiten und um die Tarife. Die Chauffeure befürchten auch stärkere Konkurrenz, da die Stadtverwaltung weitere 500 Taxi-Lizenzen vergeben will.

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