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Streif - One Hell Of A Ride - Trailer und Kritik zum Film

Es war der tödliche Lawinen-Unfall einer anderen Seilschaft am Everest, der die Macher von "Mount St. Elias" bewogen hat, ihre Pläne hinsichtlich eines weiteren Ski-Films zu ändern.

Herausgekommen ist der erste abendfüllende Dokumentarfilm über das Kitzbüheler Hahnenkamm-Rennen, der dramaturgisch wie ein Spielfilm funktioniert. “Streif – One Hell of a Ride” kommt am 25. Dezember in die Kinos.

Streif – One Hell Of A Ride- Geschichte

Und damit rechtzeitig, um sich vor der nächsten Auflage des wahrscheinlich berühmtesten Abfahrtstrennens der Welt ein durchaus neues Bild von den Ereignissen rund um das Ski- und Society-Spektakel in Tirol zu machen. Die Bilder des “Höllenritts” sind spektakulär, imposant, neu. Die Handlung folgt dem Muster von “Mount St. Elias” mit Handlungs-Erzählern – hier sind das die beiden Ex-Rennfahrer Didier Cuche (Kitz-Rekordsieger) und Daron Rahlves – sowie im Wesentlichen fünf Hauptakteuren, den Skifahrern Aksel Lund Svindal, Erik Guay, Max Franz, Juri Danilotschkin und Hannes Reichelt.

Der wahre Held ist freilich die “Streif”, also die Rennstrecke selbst. Wahrscheinlich wird ohnehin kein Skirennen auf diesem Planeten medial so gut belichtet wie jenes in Kitzbühel. Doch der vom Kitzbüheler Extremskifahrer, Bergsteiger und KSC-Mitglied Axel Naglich initiierte Film schafft es dank Regisseur Gerald Salmina und seiner im Metier profunden Crew nicht nur, das alljährliche Sport- und Society-Spektakel auf Cinemascope-Breite aufzuziehen, sondern auch eine bemerkenswerte Authentizität. Und das nicht nur dank der zum Teil sehr aufwendigen Bilder, die man von den 18 Kamerateams aus tausend Stunden angefilmtem Material erhalten hat. Der Film lässt auch thematisch das Thema “Streif” besser und neu verstehen.

“One Hell of a Ride” zeigt im Wesentlichen die Ereignisse rund um das 74. Hahnenkammrennen im Jänner 2014 sowie die 365 Tage davor. Der Kanadier Erik Guay ist großer Favorit, muss aber im letzten Moment für das Rennen auf einer der schwierigsten und gefährlichsten Abfahrtsstrecken der Welt verletzt passen. Die Organisatoren kämpfen gegen eklatanten Schneemangel, schaffen das Wunder, am Ende kann aber doch nicht über die berühmte Hausbergkante gefahren werden. Svindal fühlt sich seinem Premieren-Abfahrtssieg bereits sehr nahe, es siegt aber erstmals der Österreicher Reichelt, obwohl dieser wegen einer schweren Rückenverletzung gar nicht antreten hätte dürfen.

Streif – One Hell Of A Ride – Kritik

So weit der Plot. Das Besondere am Streif-Film ist freilich, dass er nicht nur den dramatischen Rennverlauf, sondern – beginnend mit dem Rennen 2013 – das ganze Jahr bis zu diesem Klimax aufarbeitet und dabei fünf der besten Abfahrtsläufer der Welt verfolgt, ihr Sommer-Training, ihre Sorgen, Ängste und Hoffnungen zeigt. Abgerundet wird der Film durch historische Rückblicke sowie die Erzählung der Tragödien der schwer gestürzten Läufer Daniel Albrecht und Hans Grugger, die auf der Streif fast ihr Leben verloren hätten.

“Einen Film wie diesen darf man eigentlich gar nicht machen”, versucht Salmina im APA-Gespräch seinen Zugang zu erklären. “Denn als Haupt-Protagonist hast du eine Abfahrtsstrecke, die gleichzeitig der Antagonist ist.” Der 49-jährige Kärntner hat sich dennoch “drübergetraut”. Auch, weil er selbst Bergsteiger und Skifahrer ist. Der ehemalige Windsurf-Profi aus Kärnten ist überzeugt, auf der Kinoleinwand etwas zu erzählen, was man bisher noch nicht gesehen hat.

Der Film verlässt bisweilen – wie auch schon “Mount St. Elias” – das Dokumentarische, wenn Szenen bewusst nachgespielt sind. Etwa, weil Grugger und dessen Freundin nicht nochmals in dasselbe Krankenhaus gehen, in dem der Rennläufer um sein Leben gekämpft hatte. Diesen Respekt müsse man haben, so Salmina. Dass ein Film wie dieser zudem sein Drehbuch ständig anpassen musste, liegt auf der Hand. “Das Wetter, die Distanzen, die Vorschriften des Ski-Weltverbandes”, schildert Salmina nur einen Teil der Probleme, die sein Team zu bewältigen hatte.

Im Gegensatz zu seinen früheren Zusammenarbeiten mit “Freigeistern” habe man sich alleine wegen der minutiös geplanten Trainings der Läufer damit abfinden müssen, dass diese irgendwann müde sind und nicht mehr zur Verfügung stehen. Max Franz, der in “Höllenritt” den Part des “jungen Wilden” gibt, staunte über eine neue Außensicht seines Sports. “Es gibt ja Menschen, die meinen, wir fahren da im Winter zur Gaude ein paar Mal runter und haben sonst nichts zu tun. Dieser Film macht klar, wie es wirklich ist. Er erzeugt bei mit Gänsehaut Feeling.”

(APA)

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