Schließlich reihe die Expertenkommission Renner in die Personengruppe von “Fällen mit Diskussionsbedarf”, argumentierte Kopf in einer Aussendung für die Umbenennung in “Parlamentsring”.
Nicht unumstritten: Karl Renner
“Er sprach sich für den Anschluss an eine Diktatur aus, in welcher seine eigenen ideologischen Gesinnungsfreunde der Sozialdemokratie verhaftet, gefoltert und umgebracht wurden”, so der schwarze Klubchef.
Kopf betonte, dass er grundsätzlich “kein Freund von Straßen- und Platzumbenennungen” sei. Das Parlament als “Zentrum unserer Demokratie” sei aber eine Ausnahme.
Straßennamen ändern: Diskussion ausgelöst
“Strikt” gegen Umbenennungen sprach sich indes Wiens FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus aus, wobei er ebenfalls auf Renner verwies. “Schon der Sündenfall Dr.-Karl-Lueger-Ring zeigte die Doppelzüngigkeit vor allem der SPÖ in dieser Diskussion”, da gleichzeitig eine kritische Auseinandersetzung etwa mit sozialdemokratischen Säulenheiligen wie Renner kategorisch abgelehnt worden sei. Gudenus wetterte zudem gegen eine “Zusatztafel-Schwemme”.
Konträr hingegen die Sozialdemokratische Jugend: Anders als SPÖ-Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny sprach sich der Parteinachwuchs via Aussendung sehr wohl für Umbenennungen aus. Denn es müssten nach Vorlage des Berichts nun konkrete Änderungen folgen, “die über ein ‘Hängen wir halt eine Zusatztafel auf’ hinausgehen”, so die Forderung von SJ-Wien-Vorsitzender Marina Hanke.
(apa/red)