159 von insgesamt 4.379 personenbezogenen Verkehrsflächen weisen eine “kritische Benennung” auf., so die Kommission.
Das heißt, dass jenen Personen, nach denen diese Straßen benannt sind, eine mehr oder weniger ausgeprägte problematische Haltung zum Antisemitismus bzw. Nationalsozialismus attestiert werden konnte.
Wiener Straßenschilder: 159 Namen “Schlüsselgruppe”
Unter den gelisteten Persönlichkeiten finden sich etwa Politiker wie Julius Raab, Karl Renner oder Ignaz Seipel, Künstler wie Herbert von Karajan, Richard Strauss oder Roland Rainer, der Radsportler Franz “Ferry” Dusika oder der Autobauer Ferdinand Porsche. Bei 28 der 159 Personen handle es sich um eine “Schlüsselgruppe, wo man nicht zur Tagesordnung übergehen sollte”, betonte der Historiker und Kommissionsleiter Oliver Rathkolb am Mittwoch bei der Präsentation des Berichts.
Umbenennungsvorschläge wolle man aber nicht geben, denn “das Instrument der Umbenennung ist nicht unumstritten”. Schließlich werde damit Geschichte ausgelöscht.
Noch keine konkreten Maßnahmen
Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) schlug in die selbe Kerbe und bekräftigte, dass Namensänderungen bei Straßenzügen die Ausnahme bleiben müssten. Er kann sich stattdessen Zusatztafeln oder “künstlerische Interventionen” vorstellen, um biografische und historische Zusammenhänge der betreffenden Namenspatronen sichtbar zu machen. Konkrete Maßnahmen in diese Richtung wurden heute aber noch nicht angekündigt.