AA

"Straße der Klimaschutz-Versager"

Die Umweltorganisation Global 2000 kritisiert das schechte Abschneiden Österreichs beim Klimaschutz im internationalen Vergleich - Aktion vor dem Bundeskanzleramt.

Eine „Straße der Klimaschutz-Versager“ hat die Umweltorganisation Global 2000 am Dienstag vor dem Bundeskanzleramt in Wien eröffnet. Damit solle „das peinlich schlechte Abschneiden Österreichs beim Klimaschutz im internationalen Vergleich“ kritisiert werden, so die Umweltorganisation.


Die in den vergangenen zehn Jahren für Umweltpolitik zuständigen Minister (alle V) Josef Pröll (Anstieg 5.132.000 Tonnen CO2), Wilhelm Molterer (Anstieg 6.031.000 Tonnen CO2), Martin Bartenstein (Anstieg 244.000 Tonnen CO2) und Maria Rauch-Kallat (Anstieg 3.455.000 Tonnen CO2) wurden mit ihren Emissionsmengen per Hand- und Fußabdruck verewigt. „Bei der Umsetzung des Kyoto-Protokolls liegt Österreich EU-weit an viertletzter Stelle. In Österreich sind von 1990 bis 2003 die Treibhausgasemissionen prozentuell sogar stärker angestiegen als in den USA. Das ist Politikversagen mit katastrophalen Folgen“, kritisierte Karl Schellmann, Klimaschutz-Experte von Global 2000.


In der Ära der Umweltminister Molterer und Pröll erlebe Österreich einen noch nie da gewesenen Anstieg der Treibhausgasemissionen. Allein 2003 betrug die Zunahme 5,9 Prozent. Setzte sich dieser Trend fort, würden die Emissionen 2010 um 40 Prozent über jenen von 1990 liegen, anstatt um 13 Prozent darunter, wie im Kyoto-Protokoll festgelegt, so Global 2000. „Leider ist der derzeitige Umweltminister Pröll am besten Weg zum klimapolitischen Tiefpunkt der Umweltministerinnengalerie zu werden“, so Schellmann weiter.


Im Rahmen des Emissionshandels habe Minister Pröll zugelassen, dass die Industrie auch in Zukunft ihren Treibhausgasausstoß steigern darf. Aber schon 2003 seien die Emissionen der E-Wirtschaft um 20 Prozent angestiegen. Zusätzlich habe sich Pröll mit Wirtschaftsminister Bartenstein auf einen Gesetzesvorschlag zum Ökostrom geeinigt, der de facto das Ende des weiteren Ausbaus der erneuerbaren Energiequellen bedeutet hätte. Ebenfalls verabsäumt habe es Pröll bisher, ein Konzept zur Reduktion der motorisierten Verkehrsleistung in Österreich vorzulegen, betonte Schellmann.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • "Straße der Klimaschutz-Versager"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen