Strache: “Sofortiger Abbruch der EU-Verhandlungen mit der Türkei”
“Es ging um den Aufbau einer freiheitlich-patriotischen Allianz“, sagte Strache gegenüber “Heute“. Konkretes Thema sei die Aufnahme der FPÖ in die euroskeptische und nationalistische Fraktion “Europa der Freiheit und Demokratie” im EU-Parlament gewesen. Bisher lehnten einzelne Fraktionsmitglieder eine Aufnahme der FPÖ ab. “Der Kampf gegen den EU-Beitritt der Türkei eint uns“, wittert Strache derzeit gute Chancen.
FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl sagte gegenüber der “Presse“, Strache habe Politiker aus Italien, Frankreich und Großbritannien getroffen, um “Lösungsansätze” für die Flüchtlingsströme aus Nordafrika in die EU zu erarbeiten. “Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf.” Namen wollte Kickl keine nennen, auch nicht den genauen Ort des Treffens. Nur so viel: Gespräche über eine europäische Allianz der Rechtsparteien gebe es ja schon lange – diesmal hätten sie jedoch vor einem konkreten Hintergrund stattgefunden
Lega Nord wollte Strache-Treffen nicht bestätigen
Die Lega Nord konnte den Bericht über das Treffen mit Strache nicht bestätigen. “Mit Straches Partei laufen Kontakte auf Niveau der Delegationen im EU-Parlament. Ich weiß nicht, ob Strache am Sonntag in Italien war. Bei uns ist der Wahlkampf für die Teilkommunalwahlen am 15. und 16. Mai im Gange. Es ist durchaus möglich, dass er von uns nach Italien eingeladen worden ist“, erklärte der EU-Parlamentarier und Spitzenpolitiker der Lega Nord, Mario Borghezio, auf Anfrage der APA.
Auch die rechtsextreme französische “Front National” (FN) dementierte die Medienberichte, wonach Parteichefin und Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen am Wochenende an dem Treffen teilgenommen habe. “Frau Le Pen hat sich nicht aus Paris bewegt, sie bereitet sich gerade auf eine wichtige Fernsehsendung vor und konzentriert sich darauf“, sagte ein Sprecher der “Front National” in Paris auf Anfrage der APA.
Auch sonst habe sich kein FN-Politiker an diesem angeblichen Treffen beteiligt, von dem die “Front National” gar nichts gewusst habe. “Jüngst sehen die Journalisten Marine Le Pen überall, so soll sie etwa in Moskau gewesen sein und dann wieder in Riad, aber das ist alles rein erfunden“, sagte der Parteisprecher ironisch. (APA)