AA

Strache schließt Koalition mit ÖVP aus

H.C. Strache &copy APA
H.C. Strache &copy APA
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache betonte im Interview mit ORF Wien, dass für seine Partei eine Koalition mit der Schüssel ÖVP nach der Wahl nicht infrage komme - der Bundeskanzler handle "unverantwortlich".

Zum Jahreswechsel hat ORF-Wien-Chefredakteur Paul Tesarek die Spitzen der Rathausparteien zum Interview geladen. Wiens FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sprach über Integration und die kommende Nationalratswahl, berichtet ORF ON.

“Es ist schön, wenn man durch harte und konsequente Arbeit einen Erfolg sicherstellen kann”, sagte Strache im Hinblick auf das Abschneiden der Wiener FPÖ bei der Gemeinderatswahl im Oktober. Im Wahlkampf hatte die FPÖ vor allem das Ausländer-Thema behandelt. Strache betonte, dass unter der derzeitigen Regierung die höchste Zuwanderung der Zweiten Republik stattgefunden habe. Er sei derjenige, der die daraus resultierenden Probleme wie steigende Arbeitslosigkeit oder fehlende Deutschkenntnisse anspreche und Lösungen fordere.

“Das Boot ist voll”

Strache: “Ich bin ein Mensch der bewusst sehr stark differenziert. Und ich sage: Wir müssen im Zuwanderungsbereich die Probleme der Menschen in unserem Land ernst nehmen.” In Österreich seien die Möglichkeiten, um Ausländer aufzunehmen, bereits überschritten. “Wir haben eine so hohe Zuwanderungssituation erleben müssen, die einfach nicht mehr verkraftbar ist. Das heißt: Irgendwann einmal muss ein Ende sein”, sagte Strache und wies in diesem Zusammenhang auf die Probleme und Krawalle in Frankreich hin.


Keine Koalition mit der Schüssel-ÖVP

Das innenpolitisch spannendste Ereignis im Jahr 2006 wird die Nationalratswahl sein. Auf die Frage, ob er sich eine Koalition mit der ÖVP vorstellen könne, sagte Strache, Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) habe die Koalition mit der FPÖ gebrochen: “Er hat mit einer Partei eine Regierung fortgesetzt, die sich nie einer Wahl stellen musste.”

Wenn jemand so unverantwortlich handle wie der Bundeskanzler, sehe er, Strache, auch keine Zusammenarbeitsform. Außerdem werde schon heute in den “Hinterzimmern der Republik” die große Koalition besprochen und verhandelt. Und Strache weiter: “Daher braucht es in Zukunft eine starke freiheitliche Oppositions- und Kontrollkraft im Land.”


Spitzenkandidatur noch ungewiss

Ob er im Nationalratswahlkampf als Spitzenkandidat der Freiheitlichen auftreten werde, solle die Partei entscheiden, so Strache. “Ich bin ja nicht jemand, der den Gremien vorgreift.” Aber auch wenn er im Nationalrat statt im Gemeinderat sitzen würde, wäre er in Wien und könnte so die Interessen der Wienerinnen und Wiener vertreten. Eine Entscheidung über seine Kandidatur werde es voraussichtlich im Juni geben.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Strache schließt Koalition mit ÖVP aus
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen