“Bei dem man dann in der Folge die totale Macht an sich gerissen hat”, zog Strache gegenüber der Tageszeitung “Die Presse” (Samstag-Ausgabe) Parallelen zu 1933, jedoch “ohne einen Vergleich anstellen zu wollen”. Aber: “Man hat auch jetzt den Eindruck, dass da ein bisschen eine Steuerung stattgefunden hat.”
Reichstagsbrand: Die Situation im Jahr 1933
Es ergebe sich der Eindruck, dass durch den “dilettantischen” Putsch am Ende die “Präsidialdiktatur” von Recep Tayyip Erdogan möglich gemacht werden sollte. “Der dann die komplette Macht an sich reißt – mit vorgefertigten Listen.”
Am 27. Februar 1933, kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, war der Reichstag in Berlin abgebrannt. Die Nazis machten dafür Kommunisten verantwortlich, der angebliche Täter Marinus van der Lubbe wurde hingerichtet. Allerdings wurde nie der Verdacht ausgeräumt, dass die Nationalsozialisten das Feuer im Parlament selbst gelegt hatten.
Zum Zeitpunkt des Brandes am 27. Februar 1933 war der nationalsozialistische Diktator Adolf Hitler seit einem Monat Reichskanzler. Die NS-Führung nutzte die Tat, um die Verfolgung von Regimegegnern wie etwa Kommunisten zu verschärfen. Unmittelbar danach setzte sie mit einer “Verordnung zum Schutz von Volk und Staat” wesentliche Grundrechte der Weimarer Verfassung außer Kraft.
Strache äußerte Verdacht einer Inszenierung
Strache hatte den Verdacht, der Aufstand von Teilen des Militärs in der Türkei am 15. Juli sei inszeniert gewesen, bereits vor einer Woche einmal gegenüber der Boulevard-Zeitung “Österreich” geäußert. “Dieser Putsch macht ja den Eindruck eines gesteuerten Fake-Putsches, um endgültig die ganze Opposition auszuschalten. Das erinnert ja fast an den Reichstagsbrand”, wurde der FPÖ-Parteiobmann damals zitiert.
(apa/red)