Der 29. ordentliche Landesparteitag im Wiener Austria Center findet zwei Wochen nach Gründung des BZÖ und nur wenige Tage nach der Spaltung des FP-Klubs im Wiener Rathaus statt. Dort sind Anfang der Woche acht Mandatare abgesprungen und haben das Bündnis Zukunft Wien – Die Stadtpartei gegründet.
Visionen für Wien, Wien weiterdenken
Allerdings war die Spaltung offiziell eigentlich kein Thema. Als Ziel des Parteitages wurde die Festlegung der programmatischen Ausrichtung genannt. Als Diskussionsgrundlage liegt das Papier Visionen für Wien, Wien weiterdenken vor. Gefordert werden unter anderem 1.600 Polizisten mehr für Wien und stichprobenartige Drogentests für Schüler und Lehrer. Auch eine Minus-Einwanderung sowie ein Ende des Familiennachzugs für Gastarbeiter wird propagiert.
Tatsächlich zeigte sich schon bei der Begrüßung der Ehrengäste, das die FPÖ-Spaltung die Delegierten am meisten beschäftigt. Die – nicht zur BZÖ wechselnden – Nationalrats-Mandatarinnen Rosenkranz (NÖ) und Partik-Pable (Wien) wurden mit viel Applaus bedacht. Wir brauchen Menschen wie Dich, die Rückgrat haben und sich nicht kaufen lassen, die unbestechlich sind, meinte Strache in Richtung Partik- Pable.
Heftige Kritik an Haider
Erneut massive Kritik übte strache an Jörg Haider. Er erinnerte an seine am 21. März getroffene Vereinbarung mit dem Kärntner Landeshauptmann, in der festgehalten worden sei, dass es zu keiner Abspaltung kommen werde. Doch aus dem angestrebten Schulterschluss sei nichts geworden – auch wenn ich die Vereinbarung als ehrliche Vereinbarung betrachtet habe.
Diese Gesinnungsgemeinschaft, diese Freiheitliche Partei hätte es verdient gehabt, dass man sie nicht so einfach zurücklässt, so Strache. Früher war er den Mächtigen im Weg. Heute hat er sich mit den Mächtigen arrangiert, so Strache über Haider.