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Strache bleibt bei seiner Linie

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FPÖ-Chef Strache bleibt auch nach seinem Gespräch mit ÖVP-Obmann Schüssel bei dem, was er vor der Wahl klar gestellt hatte: Nämlich, dass es keine Koalition mit dem BZÖ oder den Grünen geben wird.

Als Grund nannte er am Montag inhaltliche Differenzen. In Zukunft, also nach der nächsten Wahl, kann sich der Parteichef eine Regierung „mit der SPÖ oder einer anderen Partei“ vorstellen. Details aus seiner Unterredung mit Schüssel verriet Strache nicht.

Strache widersprach allerdings der Darstellung der ÖVP, wonach das Tete-a-tete schon lange geplant gewesen sei. Die ÖVP sei erst am Freitag, am Tag der Nationalratssondersitzung und gemeinsamen Erklärung von SPÖ und ÖVP, an ihn herangetreten, so Strache. Über den Inhalt des Gesprächs wollte er nicht allzu viel verraten. Auf die Frage, ob dabei über Koalitionsmöglichkeiten gesprochen bzw. sondiert wurde, sagte er: „Nein, so kann man das nicht festhalten.“ Es sei um jene Dinge gegangen, die in den letzten Jahren vorgefallen seien. Dass mit diesem ersten Treffen das Verhältnis normalisiert wurde, verneinte Strache.

Er warf Schüssel vor, die „bürgerliche Option kaputt gemacht“ zu haben. Um „die Gräben, die die ÖVP aufgerissen hat, zuzuschütten“, brauche es „jahrelange Arbeit“. Dass Schüssel bei der Unterredung das Nichtzustandekommen einer „bürgerlichen Mehrheit“ bedauert haben soll, bestätigte Strache nicht.

Weitere Termine seien mit Schüssel nicht vereinbart worden, so Strache weiter. Er hoffe aber, dass mit diesem ersten „Akt der Normalität“ wieder eine normale Gesprächskultur hergestellt sei. Die Aufregung um dieses „längst überfällige“ Treffen versteht Strache ohnehin nicht. Der einzige Skandal sei nicht das Gespräch an sich, sondern, dass sich Schüssel damit zwei Jahre Zeit gelassen habe.

Schüssel traf auch Van der Bellen

ÖVP-Chef Bundeskanzler Wolfgang Schüssel hat nicht nur das vieldiskutierte Gespräch mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache am Freitag geführt, er hatte auch eine Unterredung mit Grünen-Chef Alexander Van der Bellen. Das gab Van der Bellen am Montag in einer Pressekonferenz zu – aber mehr wollte er dazu nicht sagen.

„Ich bemühe mich, meinem Ruf als diskreter Mensch gerecht zu werden“, wehrte Van der Bellen Nachfragen über den Inhalt seines Gesprächs mit Schüssel ab. Die Chancen für eine große Koalition sieht er gebessert. Kritisch äußerte er sich über die von SPÖ und ÖVP vorgelegte Gemeinsame Erklärung.

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