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Strabag entfernt russischen Einfluss aus Aufsichtsrat

Die Strabag will mit der Abberufung die Einhaltung der EU-Sanktionen gegen Deripaska sicherstellen.
Die Strabag will mit der Abberufung die Einhaltung der EU-Sanktionen gegen Deripaska sicherstellen. ©REUTERS/Evgenia Novozhenina/File Photo
Österreichs größter Baukonzern Strabag hat auf einer außerordentlichen Hauptversammlung Thomas Bull aus dem Aufsichtsrat abberufen. Er war von der Großaktionärin Rasperia des russischen Oligarchen Oleg Deripaska in das Gremium entsandt worden.

Die Einhaltung der EU-Sanktionen gegen Oleg Deripaska durch die Strabag sei sichergestellt, die Abberufung von Thomas Bull sei mit der erforderlichen Mehrheit beschlossen worden, so das Unternehmen am Donnerstag. Die Abberufung stellte den einzigen Tagesordnungspunkt bei dem Sondertreffen der Aktionäre dar.

Strabag verkleinert nach Abberufung Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat wurde von vier auf drei Personen verkleinert. Der von Rasperia für das Gremium nominierte Hermann Melnikov hatte sein Mandat den Angaben zufolge bereits am 13. April "aus eigenen Stücken zurückgelegt".

"Strabag hat von Beginn des Krieges an eine klare Position bezogen und verfolgt entsprechend die vollumfängliche Umsetzung der EU-Sanktionen", bekräftigte Aufsichtsratschef Alfred Gusenbauer in einer Mitteilung im Anschluss an die Hauptversammlung.

EU-Sanktionen gegen russischen Oligarchen Oleg Deripaska

Nach Kanada und dem Vereinigten Königreich hatte am 8. April 2022 auch die EU Sanktionen gegen Deripaska verhängt. Durch diesen verordneten "Asset Freeze" sei die Ausübung aller mit den Strabag-Aktien von Rasperia verbundenen Rechte blockiert, daher sei derzeit auch das mit der Namensaktie Nr. 2 verbundene Entsendungsrecht eingefroren, erklärte der Konzern.

Die MKAO "Rasperia Trading Limited", "an der Oleg Deripaska indirekt 49 Prozent hält und die er kontrolliert", hält eine gewichtige Beteiligung im Ausmaß von 27,8 Prozent an der Strabag. Die Rasperia hat ihren Firmensitz in Kaliningrad.

(APA/Red)

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