„Jetzt geht es um die Zerstörung von Massenvernichtungswaffen und nicht um den Sturz eines Diktators“, sagte Stoiber in einem Gespräch mit der Chemnitzer „Freien Presse“ (Donnerstagausgabe). Die USA seien ohne Zweifel ein wichtiges Land in der UNO, „aber das Handlungsmonopol liegt nicht bei den Amerikanern, sondern bei den Vereinten Nationen“.
Stoiber versicherte, dass es keine deutschen Soldaten im Irak geben werde, da Deutschland über keine Interventionstruppen verfüge. Zugleich versprach er, dass Deutschland unter einer CDU/CSU-geführten Bundesregierung bei einem UNO-Mandat die Maßnahmen der Weltgemeinschaft im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstütze.
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse sieht in der gegenwärtigen Irak-Politik der USA ein „hochriskantes Abenteuer“. Der „Berliner Zeitung“ sagte der SPD-Politiker laut Vorabmeldung der Ausgabe vom Donnerstag weiter, er bezweifele auch die Klugheit einer Außenpolitik, die Regimewechsel in anderen Staaten mit militärischer Gewalt propagiere, „von der Legitimität gar nicht zu reden“.
Kritik übte Thierse daran, dass die US-Regierung trotz des Einlenkens des Iraks in der Frage der Waffeninspektoren der UNO weiter am Sturz des irakischen Präsidenten Saddam Hussein fest halte.