Unter dem Titel „Kampf ums Kanzleramt“ sendete das ZDF ein Porträt über den 60-jährigen Bayern, nachdem der 58-jährige Amtsinhaber eine Woche zuvor diesen Sendeplatz hatte. Stoiber äußert sich in dem am Dienstag vorab in Berlin gezeigten 45-minütigen Film unter anderem über sein Verhältnis zum Aktenstudium, zu Franz Josef Strauß, US-Präsident George W. Bush und über seine Frau Karin, und lüftet auch das Geheimnis seiner Bräune.
Er verdankt sie den Aufenthalten im hauseigenen Solarium in Wolfratshausen bei München. „Wenn ich manchmal in die Sauna gehe, dann lege ich mich auch mal zehn Minuten oder eine Viertelstunde unters Solarium“, sagte er in der Sendung. Dabei hat es der 60-jährige Bayer aber nicht nur auf den gesunden Teint abgesehen:
„Das tut auch dem ganzen Körper gut, und ein bisschen was muss ich auch in den Körper investieren.“
Stoiber über seinen Fleiß:
„Das bringt mir auch den Vorwurf manchmal ein, ich sei ein Aktenfresser, was so nicht stimmt, aber natürlich, meine Hauptinformationsquelle sind die Akten, und dann, wenn was offen bleibt, die Nachfrage bei dem jeweiligen Minister oder bei meinen Mitarbeitern.“
Stoiber über seinen politischen Ziehvater Franz Josef Strauß:
„Ich weiß nicht ob ich heute in dieser Position in der Politik wäre, wenn nicht irgendwo an einer bestimmten Wegstrecke Franz Josef Strauß meinen Weg gekreuzt hätte … Was ich von ihm gelernt habe, ist, die Stimme des Volkes immer zu hören.“
Stoiber über US-Präsident George W. Bush:
„Mich jetzt mit dem amerikanischen Präsidenten zu vergleichen oder gar als Vorbild zu sehen, das wäre zu weit hergeholt. Aber sicherlich gibt es gewisse Vergleiche. Er kommt aus Texas, er war Gouverneur und hat das wichtigste Amt in Amerika angestrebt und auch erreicht. Ich bin Ministerpräsident aus dem Süden, aus Bayern, und strebe das wichtigste Amt in Deutschland an.“
Stoiber über seine Frau Karin:
„An meiner Frau schätze ich, ja gut, die Attraktivität, die sie über all die Jahre behalten hat, und die absolute Familienorientiertheit. …. Was ich vielleicht nicht ganz so schätze: Sie ist sehr bescheiden, zu bescheiden und hält sich sehr im Hintergrund und unterschätzt sich oft.“