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Stoiber als Präsidentschaftskandidat?

Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber wird laut einem Zeitungsbericht von ranghohen CDU-Politikern zu einer Kandidatur für das höchste Staatsamt gedrängt.

Die Suche nach einem geeigneten Kandidaten für die Wahl zum deutschen Bundespräsidenten läuft auf Hochtouren. Die Tageszeitung „Die Welt” (Freitagsausgabe) berichtet, es werde versucht, den CSU-Chef in persönlichen Gesprächen für eine Kandidatur zu gewinnen.

Laut dem „Welt”-Bericht gibt es in CDU-Führungskreisen die Sorge, ohne eine Kandidatur Stoibers könne die Situation außer Kontrolle geraten. Bei einer Zustimmung der CDU zu einem FDP-Kandidaten würde die CSU nicht mitmachen. Bei der Festlegung der CDU auf den früheren Fraktions- und Parteichef Wolfgang Schäuble könne sich hingegen zumindest die FDP verweigern, wird ein nicht genanntes Vorstandsmitglied zitiert.

Der Hamburger Bürgermeister Ole von Beust rechnet dennoch damit, dass Union und FDP einen gemeinsamen Kandidaten nominieren, da dies im beiderseitigen Interesse liege. Wenn die Union einen hervorragenden Kandidaten vorschlage, „dann wird die FDP schon aus politischer Einsicht die Strategie eines bürgerlichen Bündnisses nicht zerstören”, sagte der CDU-Politiker der „Berliner Zeitung” (Freitagausgabe).

Der „Kölner Stadtanzeiger” (Freitagausgabe) berichtet unterdessen, in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gebe es weiterhin Zweifel, ob Schäuble mehrheitsfähig wäre. Ein nicht genanntes führendes Fraktionsmitglied sagte dem Blatt, zehn Unions-Vertreter in der Bundesversammlung würden Schäuble nicht wählen, weil sie der Parteivorsitzenden Angela Merkel schaden wollten. 15 bis 20 lehnten Schäuble zudem ab.

In einer Emnid-Umfrage für die „Welt” sprach sich eine Mehrheit der Deutschen (53 Prozent) gegen Schäuble als Bundespräsident aus, während 40 Prozent die Kandidatur des früheren Parteichefs begrüßen würden. Unter den Unionsanhängern findet Schäuble 60 Prozent Befürworter, berichtet die Zeitung.

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