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Stimmung ja, Gewalt nein

Altach - Als erste Konsequenz nach den Ausschreitungen beim Erste Liga-Spiel am Samstag in Altach soll eine bessere Trennung der Fans erfolgen.
Bilder vom Altach-Sieg gegen Wacker
Altach feiert Sieg gegen Wacker

Seitens der Liga ist man mit Aussagen nach den Vorfällen in Altach noch vorsichtig, zumal laut BL-Sprecher Christian Kircher diesbezüglich auch eine neue Rechtspflegeordnung vom ÖFB vorliegt. Darin ist u. a. von einem Strafmaß von 50 bis 30.000 Euro für Heim- bzw. Gastmannschaft die Rede. Andere Sanktionen, wie „Geisterspiele“ kann sich Kircher nicht vorstellen. Mit einer solchen Forderung hat etwa Altachs Geschäftsführer Christoph Längle für Aufsehen gesorgt. Was er damit bewirken möchte? „Dass man sich in Innsbruck seitens des Vereins endlich ernsthaft mit dem Prob­lem auseinandersetzt.“ Den Vorwurf von Wacker-Geschäftsstellenleiter und Sicherheits-Experte Gerald Schwaninger, dass er sich nur im VIP-Bereich aufgehalten und von den „Geschehnissen draußen keine Ahnung“ habe, kontert es gekonnt. „Ich habe 30 Minuten die Szenerie hautnah mitverfolgt und dabei Bilder gesehen, die mir sehr nahe gegangen sind.“

Erste Konsequenzen

Seitens der SCRA wird man aus den Vorfällen die richtigen Schlüsse ziehen. Dessen ist sich Klub-Sicherheitsexperte Egon Pfiffer sicher. Zugleich betonte er, dass für diese Partie schon im Vorfeld der höchste Sicherheitsstandard zur Anwendung gelangte. Bei einem Sicherheitsgipfel in den gestrigen Abendstunden mit der BH Feldkirch, der Gemeinde Altach, der Exekutive, der Feuerwehr und des Wachdienstes wurden erste Maßnahmen diskutiert. „Wir werden hart durchgreifen“, hatte Pfiffer schon im Vorfeld der Sitzung erklärt. Selbst bei eigenen Fans werde man nicht vor Stadion-Verboten zurückschrecken, so sich denn ein Verdacht erhärten sollte. Als erste Konsequenz wird ab sofort der Zu- und Abgang für die eigenen Fans verlegt. „Die Trennung wird hinkünftig besser sein“, erklärte Pfiffer. Dies geschieht zum Schutze der Fans. Möglicherweise folgen weitere Aktionen. Pfiffer wollte nicht vorgreifen, nahm aber das Wort „Sperrgebiete“ in den Mund. Maßnahmen, die vor allem für Sicherheitsspiele gelten sollen. Ein „Sperrgebiet“ wird hinkünftig die Schnittstelle zwischen Gäste– und Heimfans.

Krasses Fehlverhalten

Gespannt darf man auch auf die Auswertung der Video­kameras sein. Darauf festgehalten sein soll ein Innsbrucker Vorstandsmitglied, der zusammen mit zwei anderen Tirolern während des Spiels auf dem Stadionrasen vor dem Gästesektor als „Einpeitscher“ fungierte. Angeblich soll er einen leeren Bierbecher, der von den Fans aufs Spielfeld flog, mit Steinen gefüllt und zurückgeworfen haben. Steine, die später als „Waffe“ benutzt wurden. Angeblich ist der Tiroler der Exekutive auch namentlich bekannt. Sollten sich die Verdachtsmomente bestätigen, sind nun Liga und Klub gefordert. Kritisch äußerte sich ein in Innsbruck lebende Vorarlberger. Martin Fritsch, Student im Tirol und bekennender Wacker-Fans, war selbst in Altach und „im Käfig“, wie er gestern gegenüber den „VN“ bemerkte. Auch er kritisierte die räumliche Nähe der beiden Fan-Gruppen, aber auch die Gegebenheiten im Gästesektor seien nicht wirklich sinnvoll.

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