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Stimmenauszählung in Afghanistan verzögert

Die Stimmenauszählung nach der Parlamentswahl in Afghanistan vom September verzögert sich bis Ende des Monats. Das gab die zentrale Wahlkommission am Dienstag in Kabul bekannt.

Ursprünglich war das Ergebnis der Wahl vom 18. September für vergangenen Samstag angekündigt worden. Bei einem Raketenangriff auf einen US-Militärkonvoi wurden unterdessen bei Kabul mindestens vier Zivilpersonen getötet.

Grund für die Verzögerung bei der Stimmenauszählung nach der Parlamentswahl seien Manipulationsvorwürfe, sagte Kommissionssprecher Alim Siddike. Nach den bisher vorliegenden Resultaten sind vor allem frühere Kriegsfürsten (Warlords) und auch Kandidaten mit vormaligen Taliban-Verbindungen erfolgreich gewesen.

„Wer die Wähler eingeschüchtert hat, hat gewonnen. Die meisten ehrlichen Kandidaten wurden an den Rand gedrängt“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende der afghanischen Menschenrechtskommission, Ahmad Fahim Hakim, in Kabul.

Bei einem Raketenangriff auf einen US-Militärkonvoi in Afghanistan wurden unterdessen mindestens vier Zivilpersonen getötet, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Zwei Raketen verfehlten am Montagabend ihr eigentliches Ziel und schlugen in Privatfahrzeuge auf einer Straße südlich von Kabul ein. Dabei wurden auch drei Zivilpersonen verletzt.

Die Wagen fuhren dicht hinter dem Militärkonvoi, als mutmaßliche Taliban ihren Angriff verübten. Es war einer der schwersten im Großraum Kabul in den letzten Monaten.

Am vergangenen Wochenende war es in der südlichen Provinz Helmand zu schweren Gefechten mit Taliban-Kämpfern gekommen. Die Region galt als Hochburg der fundamentalistischen Taliban bis zu deren Niederwerfung durch US-geführte Truppen Ende 2001. Die Taliban sind nach wie vor besonders im Süden und Osten des Landes aktiv und versuchen, durch Anschläge die von den USA gestützte Regierung von Staatschef Hamid Karzai zu destabilisieren.

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