Regie führte der Italiener Antonello Grimaldi – aus gutem Grund: “Moretti wollte die Regie diesmal nicht machen, weil er meinte, dass er bei diesem Stoff die ganze Konzentration für das Spielen brauche”, so Grimaldi im Gespräch mit der APA. Am 19. Juni läuft der mehrfach ausgezeichnete Film in Österreich im Kino an.
Eine Bank im Park vor einer Volksschule in Rom, das ist der zentrale Schauplatz des Streifens. Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau wartet der vielbeschäftigte Manager Pietro (Moretti) täglich solange auf der Bank, bis seine kleine Tochter wieder aus der Schule kommt. Ein Ritual, das er Tag für Tag, Wochen über Wochen wiederholt. In seinem Schmerz ist er wie gelähmt, doch gerade das statische Warten macht für Pietro die Trauer erträglicher.
Sein Büro verlegt Pietro auf die Bank, seine verrückte Schwägerin (gespielt von der wunderbaren Valeria Golino), sein Bruder oder auch völlig fremde Personen kommen vorbei und schütten ihm ihr Herz aus. Langsam verwandelt sich sein verborgener Schmerz in Zuneigung zu den anderen und sich selbst. “Auf der einen Seite war das die Herausforderung, andererseits lag auch die Gefahr darin, dass etwas sehr Eintöniges dabei rauskommt. Daher haben wir immer versucht, die Drehart zu ändern. Das heißt, einmal haben wir die Szene mit einer Steadycam und einmal mit normaler Kamera gedreht”, sagt Grimaldi, der auch sehr oft fürs Fernsehen arbeitet.
“StillesChaos” ist ein melancholisches Märchen über einen Vater, eine Tochter sowie die Familie im Allgemeinen und mischt wunderbar traurige und komische Momente. Die Zusammenarbeit mit Moretti war für Grimaldi “wie ein Spaziergang”. “Wir drei, Moretti, der Produzent und ich, kennen uns seit 1981. Moretti hat uns komplett vertraut und abgesehen von seiner Rolle alles uns überlassen.” Für Moretti war die Rolle des Pietro ein Glücksfall: Neben seinen vielfach preisgekrönten Regiearbeiten, u.a. in Berlin und Cannes, hat der Römer mehrere Filme als Schauspieler gedreht. Pietro ist für ihn jedoch die beste Rolle seit vielen Jahren.