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Stichwort - Körperscanner

Sie gelten als die neue Geheimwaffe im Kampf gegen Terroranschläge an Flughäfen: Die sogenannten "Nacktscanner" oder Ganzkörperscanner. Anders als Metalldetektoren finden die Durchleuchtungsapparate nicht nur Waffen, sondern auch Sprengstoff. Die Geräte verwenden dabei Millimeterwellen, die Stoff durchdringen und den Fluggast bis auf die Haut durchleuchten.

So entsteht ein Bild von der Figur des Passagiers. Päckchen oder Flüssigkeiten, die er in seiner Kleidung oder am Körper versteckt, werden sichtbar. Die neue Technik ist wesentlich teurer als herkömmliche Detektoren, ein einzelnes Gerät kostet schnell mehr als 100.000 Euro.

Seit dem versuchten Sprengstoffanschlag auf ein US-Passagierflugzeug an Weihnachten werden Körperscanner wieder heiß diskutiert. In Europa verwenden die Niederlande und Großbritannien bereits die Geräte, Deutschland und Italien planen es. Das Europaparlament ließ 2008 einen Vorstoß der EU-Kommission zur europaweiten Einführung der Scanner scheitern.

Gegner kritisieren die Geräte als zu intim. Scanner würden Persönlichkeitsrechte missachten, weil zum Beispiel Prothesenträger ihre Gebrechen offenbaren müssen. Sie verlangen, erst zu prüfen, ob die Geräte gesundheitsschädlich sind. Zudem fürchten Kritiker um den Datenschutz. Und Technik kann nicht alles: Falls Terroristen Gegenstände im Körper tragen, sind selbst Scanner wirkungslos.

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