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Steuerfreier Bonus: Staat profitiert dennoch von Mitarbeiterprämien

Auch bei steuerfreien Boni fließt ein erheblicher Anteil an Abgaben an den österreichischen Staat.
Auch bei steuerfreien Boni fließt ein erheblicher Anteil an Abgaben an den österreichischen Staat. ©Canva/Symbolbild
Die Regierung hat eine steuerfreie Prämie für besondere Leistungen eingeführt. Doch trotz Steuerbefreiung bleibt ein erheblicher Teil beim Staat – über Nebenkosten und Abgaben.

Mitarbeiter können seit Mai für besondere Leistungen bis zu 1000 Euro steuerfrei erhalten. Der neue Leistungsbonus soll Anreize schaffen und die Wertschätzung für gute Arbeit stärken. Tatsächlich kommen beim Arbeitnehmer aber nur 820 Euro netto an – 18 Prozent fließen über Sozialversicherungsbeiträge zurück an den Staat.

Arbeitgeber tragen 30 Prozent Nebenkosten

Die größere Belastung trifft jedoch die Arbeitgeber. Zwar ist der Bonus lohn- und einkommensteuerfrei, jedoch nicht lohnnebenkostenbefreit. Wie Steuerexperte Bernhard Geiger von Deloitte vorrechnet, müssen Arbeitgeber für eine Nettozahlung von 1000 Euro insgesamt 1300 Euro aufwenden.

Rund 200 Euro entfallen auf Sozialversicherungsbeiträge, weitere 100 Euro auf Kommunalsteuer, Dienstgeberbeitrag und dessen Zuschlag.

480 Euro für den Staat

Unterm Strich verdient der Staat an der Mitarbeiterprämie mit: 300 Euro durch Arbeitgeberabgaben und 180 Euro durch Arbeitnehmerbeiträge ergeben 480 Euro, die an das Gemeinwesen zurückfließen – bei einem Bruttowert von 1000 Euro. Der Restbetrag geht an den Beschäftigten.

Prüfung durch Finanz droht

Wie Geiger warnt, kann es bei späteren Lohnabgabenprüfungen zu Problemen kommen. Wenn der Bonus nicht eindeutig als einmalige Sonderleistung ausgewiesen ist, sondern etwa als wiederkehrender Teil des Gehalts, könnte die Finanzbehörde Nachzahlungen verlangen. Arbeitgeber sind daher angehalten, die Prämienvergabe genau zu dokumentieren.

(VOL.AT)

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