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Steuer auf Krypto-Währungen: Petition will Stichtag verlegen

Vertreter der Kryptobranche haben eine Petition gegen die geplante rückwirkende Besteuerung gestartet.
Vertreter der Kryptobranche haben eine Petition gegen die geplante rückwirkende Besteuerung gestartet. ©REUTERS
Im Zuge der Steuerreform sollen Kryptowährungen ab März 2022 wie Aktien besteuert werden, betroffen sind alle Einkünfte aus Bitcoin & Co., die seit dem 28. Februar 2021 angeschafft wurden. Mit einer Petition wollen Branchenvertreter den Stichtag auf den 31. Dezember 2021 verlegen.
Steuer auf Krypto-Währungen ab März 2022

Die geplante rückwirkende Besteuerung von Kryptowährungen sorgt weiterhin für Unmut. Mit einer Petition und einer eingebrachten Stellungnahme wollen Vertreter der Kryptobranche das Finanzministerium noch zum Umdenken bewegen, berichtet der "Standard" in seiner Mittwoch-Ausgabe. Die Vertreter fordern, den rückwirkend auf 28. Februar 2021 festgelegten Stichtag stattdessen mit 31. Dezember 2021 anzusetzen.

Kryptobranche will Stichtag auf 31. Dezember 2021 legen

In der Begründung führen sie an, dass der zurückliegende Stichtag "aus heiterem Himmel" gekommen sei und daher das Steuerrecht "unvorhersehbar und nicht fairer" mache, was dem eigentlich formulierten Anspruch der Regierung widerspreche. Nicht nur werde Langzeitanlegern das Vertrauen auf die steuerfreie Haltefrist nach einem Jahr genommen. Der mitten in einem Jahr gesetzte Stichtag führe auch dazu, dass für ein Kalenderjahr unterschiedliche Rechtslagen anzuwenden seien, womit das Steuerrecht schwieriger werde, was einen erheblichen Mehraufwand für Betroffene und Behörden nach sich ziehe.

"Das ist für die Steuerpflichtigen und die Finanzverwaltung unglaublich komplex - man muss quasi zwei Steuererklärungen für ein Jahr abgeben", sagte Steuerrechtler Georg Brameshuber zu der Zeitung. Er hat die Stellungnahme für den Krypto-Treuhänder Validvent eingebracht. Binnen 48 Stunden sollen sich zu der auf dem Unternehmensblog publizierte Petition über 2.000 Unterstützer gefunden haben. Auf der Parlamentsseite selbst unterschrieben bisher über 1.100 Personen. Bis 6. Dezember kann die Petition noch unterzeichnet werden.

Steuer auf Krypto-Währungen ab 1. März 2022 angekündigt

Künftig sollen wie berichtet im Zuge der Steuerreform Kryptowährungen wie Aktien besteuert werden. Auf Einkünfte aus Bitcoin und Co fällt somit nach Angaben des Finanzministeriums ein Steuersatz von 27,5 Prozent an, unabhängig davon, wie lange die Assets gehalten wurden. In Kraft treten sollen die Neuerungen mit 1. März 2022, die Anwendung erfolgt auf alle Kryptowährungen, die seit dem 28. Februar 2021 angeschafft wurden. Kryptowährungen, die vor dem 28. Februar 2021 gekauft und über die Spekulationsfrist hinaus gehalten werden, gelten hingegen als "Altvermögen", Gewinne aus einem Verkauf müssen nicht versteuert werden. Die Steuerpflicht betrifft sowohl laufende Einkünfte aus Kryptowährungen als auch Einkünfte aus realisierten Wertsteigerungen.

(APA/Red)

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