Österreichs Tschad-Einsatz billiger als geplant

“Bis Jänner (dieses Jahres) hat uns der Einsatz im Tschad 19 Millionen Euro gekostet”, erklärte der Sprecher von Verteidigungsminister Darabos am Montag.
Noch im Sommer des Vorjahres war der Minister in einer parlamentarischen Anfragebeantwortung von 32 Millionen ausgegangen. Wie eine derart drastische Reduktion möglich war? “Da ist sehr kosteneffizient gearbeitet worden – auch vom Ministerium”, meinte Hirsch. Umso weniger kann sich der Darabos-Sprecher eine auf anonyme heeresinterne Quellen verweisende Schätzung der “Kronen-Zeitung” von 50 Millionen Euro für die Teilnahme am EU-Friedeneinsatz in dem zentralafrikanischen Land erklären: “Die kolportierte Zahl ist weit von der Realität entfernt und entbehrt jeder Grundlage.”
Bei Beginn der Vorbereitungen im November 2007 rechnete man mit Kosten von 25 Millionen für den damals noch als halbjährig geplanten Einsatz. Naheliegend wäre es daher, für die doppelte Dauer auch die doppelten Kosten anzunehmen. Dazu Hirsch: “Zu Beginn war unsere Kostenschätzung mit 25 Millionen höher, weil der Aufmarsch bei einer ‘First Mission’ immer sehr kostenintensiv ist.” Diese Kosten reduzieren sich aber, sind die Truppen und ihr gesamtes Gerät erst einmal am Einsatzort. Außerdem hätten effiziente Verhandlungen auch die Aufmarschkosten deutlich reduziert, freute sich Hirsch.
Das derzeitige Mandat für die EUFOR-Mission der EU zum Schutz von Flüchtlingen und Hilfsorganisationen im östlichen Grenzgebiet zur sudanesischen Provinz Darfur läuft am 15. März aus. Dann übernimmt die deutlich aufgestockte UNO-Mission im Tschad und der Zentralafrikanischen Republik (MINURCAT 2) ihre Aufgaben. Österreich wird sich bis Ende 2009 weiter daran beteiligen.