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Österreichs Physiker werden weltweit am vierthäufigsten zitiert

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Laut einem von Thomson Scientific erstellen Ranking nehmen Österreichs Physiker erstmals einen Platz unter den Top 20 der am häufigsten zitierten Wissenschafter ein. Rechnet man Zitierungen pro Veröffentlichung ist es gar Platz vier.

Österreichs Physiker brauchen sich im internationalen Vergleich keinesfalls verstecken. Einen wesentlichen Beitrag dazu lieferten die Innsbrucker bzw. Wiener Physiker um Rainer Blatt, Hans Briegel, Rudolf Grimm, Anton Zeilinger und Peter Zoller.

Ein wesentliches Kriterium für die Arbeit von Wissenschaftern ist einerseits die Zahl an Veröffentlichungen in anerkannten Fachzeitschriften. Entscheidend ist aber auch die Häufigkeit, mit der derartige Publikationen in anderen Arbeiten erwähnt bzw. zitiert werden, also gleichsam die Aufmerksamkeit, welche eine Veröffentlichung in der Fachwelt erregt. Thomson Scientific sammelt derlei Daten und erstellt immer wieder aktualisierte Rankings sowohl nach Wissenschafter als auch nach Ländern geordnet.

Zahlenmäßig wird die Welt der Physik nach wir vor von der US-amerikanischen Wissenschaft dominiert. Mit über 2,7 Millionen Zitierungen von 218.000 Publikationen im Beobachtungszeitraum 1997 bis 2007 führen die USA in dem aktuellen Ranking von “Science Watch”, einem Nachrichtendienst von Thomson Scientific, deutlich. Es folgen Deutschland mit über 1,1 Millionen Zitierungen von rund 105.000 Papers und Japan mit knapp 900.000 Zitierungen von über 117.000 Veröffentlichungen. Österreich ist in diesem Ranking mit exakt 105.854 Zitierungen von 9.137 Publikationen erstmals in den Top 20 zu finden.

Berechnet man die durchschnittlichen Zitate pro einzelner Veröffentlichung, schneiden die Physiker in Österreich im gleichen Beobachtungszeitraum sogar noch deutlich besser ab. So wurde eine Publikation durchschnittlich 11,59 Mal zitiert. Besser waren dabei nur die Schweiz mit 13,68 Zitaten, die USA mit 12,47 und die Niederlande mit 11,87 Zitaten.

Zum erfreulichen Abschneiden der heimischen Physiker haben die Forschungen der Quantenphysik nachweislich einen wesentlichen Beitrag geleistet. So können allein die fünf wissenschaftlichen Leiter des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Blatt, Briegel, Grimm, Zeilinger und Zoller über ein Drittel der österreichischen Zitierungen (fast 40.000) auf sich vereinen. Diese Zitate beziehen sich auf über 800 Publikationen der fünf Wissenschaftler.

Zwei Arbeiten haben besonderes Interesse der internationalen wissenschaftlichen Gemeinde hervorgerufen, hieß es dazu seitens des IQOQI: Im Jahr 1995 veröffentlichte Zoller gemeinsam mit Ignacio Cirac einen Vorschlag für den Bau eines Quantencomputers. Zwei Jahre später konnte Zeilinger in Innsbruck erstmals die sogenannte Teleportation mit Lichtteilchen demonstrieren. Beide Veröffentlichungen wurden bis heute über 1.200 Mal zitiert.

Blatt führt die Erfolge der österreichischen Quantenphysiker vor allem auf die Bündelung der Kräfte zurück. Innerhalb eines Jahrzehnts sei “eine schlagkräftige Gemeinschaft von Physikerinnen und Physikern” entstanden, die sich auch mit internationalen Maßstäben messen lasse.

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