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Österreicher sparen beim Urlaub

In diesem Jahr gehen die Ausgaben für den Urlaub deutlich zurück. „Wir schätzen, dass die Österreicher heuer um rund 3,5 Prozent weniger für Urlaubsreisen ausgeben werden“, sagt Rita Kremsner von RegioPlan.
Verhaltener Optimismus bei Vorarlbergs Touristikern

In den Jahren davor waren die Ausgaben kontinuierlich gestiegen. Seit 2001 um insgesamt 22 Prozent, so die Studie von RegioPlan. Mit dem Rückgang „wäre wieder das Niveau von 2007 erreicht“, so Kremsner. Demnach würde jeder österreichische Haushalt im Schnitt rund 1150 Euro für die schönste Zeit des Jahres ausgeben. Auch Klaus Herburger von Herburger Reisen bekommt die Zurückhaltung bei den Buchungen zu spüren: „Bei uns ist es so, dass zwar mehr Reisen gebucht werden, dafür aber günstigere“, so Herburger. Zwischen 5 und 10 Prozent weniger würden seine Kunden für die Urlaubsreise ausgeben. Gleichzeitig stellt Herburger aber fest, dass zum großen Urlaub vermehrt Kurztripps dazu kommen. „Das gibt uns Hoffnung für dieses Jahr“, so Klaus Herburger im Gespräch mit den „VN“. Die Einschätzung von Herburger wird auch von der RegioPlan-Studie bestätigt. Die Urlaube würden kürzer, dafür wird öfter verreist. „Wellnessurlaube und Städtetrips werden immer beliebter“, so Rita Kremsner. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten würden sich viele Urlauber zudem für All-inclusive-Reisen und Last-Minute-Angebote, wo die Kosten im vorhinein planbar sind, entscheiden.

Europaweiter Trend

Die Zurückhaltung bei den Ausgaben bekommen auch die Tourismusbetriebe im eigenen Land zu spüren. Nicht nur der heimische Gast gibt weniger für Urlaub aus, auch Gäste aus anderen Ländern achten vermehrt auf die Ausgaben. Der österreichische Gast sei da sicher keine Ausnahme, so Christina Fußenegger von Vorarlberg Tourismus. „Wir empfehlen den Unternehmen, alle innerbetrieblichen Einsparungsmöglichkeiten zu nutzen“, so Fußenegger. Wenig hält man bei Vorarlberg Tourismus von Panik-Preis-Senkungen. Es sei jetzt eine clevere Preispolitik notwendig. Schließlich würde es Jahre dauern, um danach wieder auf ein entsprechendes Preis-Niveau zu kommen.

185 Euro pro Tag

Bisher gibt ein Tourist in Österreich 185 Euro am Tag aus. „Die größten Anteile der Tagesausgaben fließen dabei in die Bereiche Essen und Unterkunft, an dritter Stelle liegt der Verkehr“, so das Ergebnis der RegioPlan-Studie. Mit 126 Millionen Nächtigungen ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsmotor in Österreich. Daran werden auch die kurzfristigen Sparmaßnahmen der Gäste nichts ändern.

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