200 zusätzliche Einsätze (plus 20 Prozent) wurden in der Bundeshauptstadt verzeichnet. Betroffen waren vor allem ältere Menschen mit Flüssigkeitsmangel oder Herzschwäche. Insgesamt kam es dadurch zu 40 stationären Aufnahmen in den Spitälern. Andere Patienten konnten zu Hause versorgt werden, ein Teil wurde in den Krankenanstalten auch ambulant – etwa durch Infusionen – betreut. Die hochsommerlichen Temperaturen haben bei Niederösterreichs Rettungskräften für ein erhöhtes Einsatzaufkommen gesorgt. Christoph Chwojka, Geschäftsführer der NÖ Rettungsleitstelle LEBIG, berichtete von 40 Prozent mehr Ausfahrten als an normalen Tagen. Die Mannschaften mussten vermehrt zu Patienten mit Kreislaufproblemen ausrücken, viele hätten überdies Kollapse erlitten. Auch die Häufigkeit der Arbeitsunfälle habe zugenommen. Im Burgenland hat nicht wesentlich mehr Einsätze für die Rettung gegeben. Die Mitarbeiter der Rettungsleitstelle Nord in Eisenstadt zeigten sich im Gespräch mit der APA selbst überrascht darüber. Am Montagabend, nach 18.00 Uhr, mussten fünf Personen im Südburgenland mit Kreislaufproblemen versorgt werden, hieß es aus der Rettungsleitstelle Süd in Oberwart. Die Burgenländer dürften tagsüber selbst für Abkühlung und Erfrischung gesorgt haben, für die Einsatzkräfte verlief es ganz normal.
Den Oberösterreichern scheinen die hohen Temperaturen bisher nicht viel auszumachen. Keinerlei hitzebedingte Vorkommnisse meldete das Rote Kreuz am Dienstag zu Mittag. Es hat einen einzigen Kollaps gegeben, das sei durchaus im normalen Bereich, hieß es auf APA-Anfrage. Auch die Zahl der Einsätze sei bisher nicht höher gewesen als an anderen Tagen.
Weiterhin hitzebeständig zeigen sich die Salzburger. Waren am Wochenende nur zwölf Einsätze zu verzeichnen, so sank deren Zahl am Montag auf drei. Mich erstaunt es auch, so der Direktor des Salzburger Roten Kreuzes, Gerhard Huber. Die Leute seien scheinbar sehr diszipliniert. Bei den Einsätzen von gestern waren ein Bauarbeiter, ein Urlauber und ein Beerdigungsgast wegen Hitzekollaps zu versorgen. Auch der Salzburger Verkehr zeigte sich weitgehend unbeeindruckt von den Temperaturen. Lediglich auf der Tauernautobahn auf Höhe Grödig (Flachgau) wird weiter an einem hitzebedingten Fahrbahnschaden gearbeitet. Durch Öffnung des Pannenstreifens sind aber weiterhin zwei Fahrstreifen für den Verkehr geöffnet.
Einen kaum merkbaren Anstieg hat das Rote Kreuz in der Steiermark bisher bei den Kreislaufzusammenbrüchen wegen der Hitze der vergangenen Tage zu verzeichnen. Doch seitens der Rettungsorganisation wird damit gerechnet, dass diese bis zum Wochenende – wenn es schwüler werden soll – zunehmen werden. Deutlich angestiegen sei die Zahl der Rad-, Schwimm- und Wanderunfälle. Das Rote Kreuz führte das auf die höhere Wahrscheinlichkeit eines Zwischenfalls zurück, wenn sich mehr Menschen als sonst im Freien befinden und sportlichen Aktivitäten nachgehen.
Ein leicht gestiegenes Aufkommen bei den Rettungseinsätzen auf Grund der Hitzewelle verzeichnete die Rettungsleitstelle in Tirol. Da die Hitze so überraschend gekommen sei, mache sie allen quer durch die Bank zu schaffen. Dass die Einsätze vor allem ältere Menschen betreffen, konnte ein Sprecher der Leitstelle nicht bestätigen. Meldungen über Straßenschäden seien in Tirol bisher keine eingegangen, teilte die Verkehrsabteilung der Polizei mit.
Kaum Auswirkungen auf die Zahl der Rettungseinsätze hat die Hitzewelle bis dato in Kärnten. Nach Angaben des Roten Kreuzes gab es kaum mehr zu tun als an normalen Sommertagen. Keine Probleme gab es auch im Straßenverkehr, mit Ausnahme der Zufahrten zu den zahlreichen Bädern, wo bereits am frühen Vormittag weit und breit keine Parkplätze mehr frei waren.
Die Vorarlberger Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) verzeichnet im Rahmen der weiter andauernden Hitzewelle zwar mehr Einsätze, der Anstieg sei aber nicht dramatisch. Genauere Angaben seien nicht möglich, weil man hitzebedingte Einsätze von anderen nicht abgrenzen könne. Häufiger kommen laut RFL in diesen Tagen aber vor allem Anrufe wegen Kreislaufbeschwerden vor.