Rund 115.000 Österreicherinnen und Österreicher nahmen im letzten Jahr konsularische Hilfe in Anspruch. “Dies entspricht eine Steigerung von etwa 17 Prozent”, so Plassnik. Das neue Portal des Außenministeriums erleichtere den Kontakt der rund 150.000 im Ausland lebenden Österreicher zu ihrer Heimat. “Mit der Wahlrechtsreform, die uns ein besonderes Anliegen war, ist die Stimmabgabe im Ausland bedeutend einfacher und bürgernäher geworden”, erklärte Plassnik.
Thema bei der Präsentation waren auch der Beitritt Rumäniens und Bulgariens zur EU, die Einführung des Euro in Slowenien und die Erweiterung des Schengen-Raumes. “Das Jahr 2007 hat uns im Prozess der Wiedervereinigung Europas bedeutende Schritte weiter gebracht”, betonte die Außenministerin. Ohne den Balkan sei diese jedoch nicht vollendet. Daher wurden Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit Bosnien und Herzegowina abgeschlossen und Visaerleichterungs- und Rückübernahmeabkommen mit Mazedonien, Montenegro und Serbien unterzeichnet.
Weiteres Thema der Präsentation im Ministerrat war die Österreichische Entwicklungs- und Ostzusammenarbeit. Rund 1.300 Österreicherinnen und Österreicher waren letztes Jahr laut Angaben des Außenministeriums im Rahmen von Friedenseinsätzen der Europäischen Union und der Vereinten Nationen unterwegs. “Österreich ist bereit, international Verantwortung zu übernehmen”, erklärte Plassnik und gab bekannt, dass Österreich für einen nichtständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat zu kandidieren gedenkt.
Plassnik betonte außerdem ihr Engagement für die Auslandskulturpolitik und verwies auf eine rege Konferenztätigkeit letztes Jahr in der Bundeshauptstadt. “Damit konnten wir Wien als Ort des Dialogs stärken.” Regionale Sicherheitsorganisationen würden durch die Eröffnung einer neuen EU-Grundrechtagentur und dem ständigen OSZE-Amtssitz in Wien unterstützt. Als einziger UNO-Sitz in der EU wolle man Wien “als Knotenpunkt eines immer engmaschigeren Netzwerks von Verbindungslinien zwischen der EU und internationalen Organisationen etablieren”, führte Plassnik weiter aus.