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Österreich und Aids: die Zahlen

Schwarzach - In Vorarlberg sind 117 Menschen an dem Virus erkrankt. 63 Personen sind an HIV gestorben. Insgesamt gibt es derzeit in Österreich 1150 Aids-Patienten. Aids - ständige Gefahr | 332 Mio. Erkrankte | Interview mit der Leiterin der Vorarlberger Aids-Hilfe, Renate Fleisch  

Die moderne antiretrovirale Therapie mit immer neuen Arzneimitteln – insgesamt gibt es schon sechs verschiedene Substanzklassen mit unterschiedlichen Wirkprinzipien – hat die Mortalität von HIV-/Aids-Betroffenen dramatisch gesenkt.

Doch jede HIV-Infektion ist eine zuviel. Hier die aktuellen Zahlen:

Von 1983 bis 30. Oktober 2008 sind in Österreich 2.658 Personen an Aids erkrankt, davon 1.479 verstorben. Derzeit gibt es in der Alpenrepublik etwas mehr als 1.150 Aids-Patientinnen und -Patienten. Der Anteil der Homo- und Bisexuellen an den Erkrankten betrug bis zum Sommer 2008 34,4 Prozent, jener der intravenösen Drogenkonsumenten 24,1 Prozent (Heterosexuelle: 19,8 Prozent). Bei einem Prozent (26 Fälle) fand die Übertragung von der Mutter auf das Kind statt.

Rund 21 Prozent der österreichischen Aids-Patienten waren bisher Frauen, 79 Prozent Männer. Die Bundesländerverteilung:

– Wien Aids-Erkrankte 1.271 (729 Verstorbene) – Burgenland Aids-Erkrankte 30 (15 Verstorbene) - Kärnten Aids-Erkrankte 69 (41 Verstorbene) – OÖ Aids-Erkrankte 443 (247 Verstorbene) – NÖ Aids-Erkrankte 164 (71 Vorarlberg) – Salzburg Aids-Erkrankte 114 (56 Verstorbene) - Steiermark Aids-Erkrankte 182 (115 Verstorbene) - Tirol Aids-Erkrankte 268 (142 Verstorbene) - Vorarlberg Aids-Erkrankte 117 (63 Verstorbene)

Insgesamt gehen die Experten von rund 12.000 bis 15.000 Menschen mit HIV in Österreich aus. Insgesamt wurden in Österreich seit 1985 bei 10.298 Menschen ein HIV-positiver Befund festgestellt. Zwei Drittel davon sind Männer, das restliche Drittel Frauen. Täglich kommt es zu ein bis zwei Neuinfektionen mit HIV. Im Jahr 2007 wurden 515 Neuinfektionen festgestellt (Vergleichszeitraum 2006: 442). In den ersten drei Quartalen des Jahres 2008 gab es in Österreich 373 neue HIV-Diagnosen, im Jahr 2007 sind es 385 gewesen. 2006 erfolgten beispielsweise fast 42 Prozent der Neuinfektionen über heterosexuelle Kontakte (1998 waren es 27 Prozent), 28,6 Prozent über homosexuelle Kontakte und 20,5 Prozent über intravenösen Drogenkonsum.

Dennis Beck, Obman der Aids-Hilfe Wien: “Zu jenen Bundesländern, in denen die Zahl der diagnostizierten HIV-Neuinfektionen weiter leicht steigt, gehört unter anderem auch Wien, wo 2008 bisher um 15 HIV-Diagnosen mehr erfasst wurden als 2007. Hochgerechnet sind österreichweit 497 HIV-Neuinfektionen (2008) zu erwarten. Damit läge die Zahl fr Österreich zwar wieder unter der 500er-Marke, aber dennoch um einiges höher als in den Jahren 1994 bis 2006.

Pro Jahr werden in Österreich rund eine Million HIV-Antikörper-Tests durchgeführt (500.000 davon im Blutspendewesen). Ein Problem ist, dass die Tests oft in der falschen Zielgruppe durchgeführt werden (Pensionisten, betagte Krankenhauspatienten etc.). Einerseits wird sehr viel getestet, andererseits wird bei vielen der Betroffenen die HIV-Infektion erst im Zuge der tatsächlichen Erkrankung bekannt.

Interview mit der Leiterin der Vorarlberger Aids-Hilfe, Renate Fleisch:

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