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Österreich-Paraguay endet torlos

Österreichs Fußball-Nationalteam stagniert rund ein Jahr vor der Heim-EM weiterhin auf niedrigem Niveau. Nur nach der Pause überzeugte Österreich phasenweise.

Die ÖFB-Truppe rang am Samstag im Wiener Hanappi-Stadion WM-Teilnehmer Paraguay ein 0:0 ab, das Gezeigte war jedoch vor allem vor der Pause wie beim 0:1 am Mittwoch gegen Schottland schwach. Nach der Pause, in der Teamchef Josef Hickersberger vier Wechsel vornahm, sahen 12.700 Fans eine deutliche Leistungssteigerung der Hausherren, der erste Sieg im Jahr 2007 gelang jedoch nicht. Österreich hat damit im laufenden Jahr in fünf Partien nicht gewonnen.

Die Stimmung im neuerlich nicht ausverkauften Hanappi-Stadion war drei Tage nach den beschämenden Hasstiraden gegen Ivanschitz im Rahmen des Schottland-Spiels weit positiver. Der harte Kern der Rapid-Fans verzichtete wie angekündigt auf weitere Protestaktionen, dennoch verkündete ÖFB-Boss Friedrich Stickler: “Wir werden aufräumen. Gemeinsam mit der Liga werden wir dafür sorgen, dass solche Verhaltensgestörten nicht mehr ins Stadion kommen.”

Hickersberger reagierte auf die schwache Mittwoch-Partie wie erwartet personell und taktisch. Macho, Atan, Stranzl und Katzer rückten für Payer, Haas, Patocka und Säumel in die Startelf, zudem verzichtete der Niederösterreicher erstmals in seiner zweiten Teamchef-Ära auf das 4-4-2-System und ließ mit Linz nur eine echte Sturmspitze auflaufen. Hinter dem Portugal-Legionär agierten Ivanschitz und Leitgeb im offensiven Mittelfeld, die Mattersburger Atan und Fuchs bildeten die Flügelzange.

Die erhoffte Steigerung blieb jedoch aus, stattdessen war vor der Pause beim verkrampft und nervös wirkenden ÖFB-Team sogar ein weiterer Rückschritt zu erkennen. Auf der anderen Seite stand mit Paraguay ein Team aus dem oberen südamerikanischen Mittelfeld, das sich auf die Ende Juni in Venezuela beginnende Copa America vorbereitet und körperlich sowie vor allem technisch deutlich stärker wirkte. Für die erste Schrecksekunde sorgte ÖFB-Goalie Macho, der eine Torres-Flanke nicht bändigen konnte, den Abstauber setzte Riveros aber über das Tor (9.). Der Kaiserslautern-Schlussmann machte seinen Patzer aber schnell wieder gut. Nach einem Hiden-Stellungsfehler entschärfte Macho einen Santa-Cruz-Schuss (13.), und auch bei einem Kopfball des Bayern-München-Stürmers parierte er glänzend (32.). Die erste ÖFB-Chance resultierte bezeichnenderweise aus einem Blackout von Tormann Villar, der einen harmlosen Ball durchkullern ließ. Ivanschitz traf jedoch aus spitzem Winkel nicht ins leere Tor (41.).

Hickersberger wollte dem Gekicke seiner Schützlinge danach ein Ende machen, setzte in der Pause neuerlich ein klares Zeichen und kehrte zum alten 4-4-2 zurück. Fuchs, Aufhauser, Atan und Stranzl blieben in der Kabine, für sie kamen Säumel, Sariyar, Hoffer (Teamdebüt) und Prödl neu ins Spiel. Die erhoffte Wirkung setzte langsam ein, vor allem dank des quirligen und engagierten Debütanten Hoffer. Nach Barreto-Ecke rettete aber zunächst neuerlich Macho bei einem Santa-Cruz-Kopfball (47.), ein Freistoß von Cardozo aus 17 Metern schrammte nur knapp vorbei (53.). Doch dann häuften sich auch die Chancen der Österreicher. Sariyar verpasste aus 18 m knapp (51.), nach Ivanschitz-Flanke parierte Villar einen Hoffer-Kopfball (64.), Hoffer tankte sich auf der rechten Seite durch und scheiterte neuerlich an Villar (69.) und Ivanschitz verfehlte von der Strafraumgrenze mit einem gefühlvollen Schuss knapp das Tor (77.).

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