Mit dem Bau eines Gebäudes im Passivhaus-Standard sammelten Vorarlberger und Tiroler Unternehmen schon vor Olympia in Kanada Lorbeeren ein.
Das als Passivhaus errichtete Gebäude gilt in Kanada bereits jetzt als Vorzeigeprojekt in Sachen Energieeffizienz. Bereits vor den Olympischen Winterspielen erhält Österreich Medaillen: Das Österreich-Haus erhält als erstes Gebäude das internationale Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen von der ÖGNI Österreichische Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen. Ebenso hat das Österreichhaus die höchste klima:aktiv Auszeichnung. Bauherr des Österreich-Hauses ist die Austrian Passive House Group (APG), ein Zusammenschluss von fünf Passivhaus-Pionieren aus Vorarlberg und Tirol. Planer sind Treberspurg & Partner Architekten. Temperaturen unter Null sind im kanadischen Austragungsort der Winterspiele keine Seltenheit. Die Heizungen in den Gebäuden werden für die vielen internationalen Gäste voll aufgedreht sein, die Öltanks gut gefüllt.
Energie-Einsparung
Nur in einem Haus wird das nicht nötig sein: im Österreich-Haus. Trotzdem wird es nicht kalt sein wegen des Passivhaus-Baustandards. Kurz zusammengefasst heißt das: eine besonders gute Wärmedämmung, keine Wärmebrücken zwischen Außen und Innen, Fenster mit Dreischeiben-Isolierverglasung, kompakte Bauweise, eine luft- und winddichte Konstruktion, eine kontrollierte Wohnraumbelüftung und Wärmerückgewinnung sowie die Nutzung von Sonneneinstrahlung und für die Warmwasserbereitung. Im Fall des Österreich-Hauses sorgt ein intelligentes Kompaktgerät des Vorarlberger Unternehmens “Drexel und Weiss energieeffiziente Haustechniksysteme” außerdem für eine passive Kühlung im Sommer. “Gegenüber aktuell genutzter Klimageräte liegt die Einsparung beim Österreich-Haus bei rund 4000 kWh pro Jahr”, betont der Sprecher der APG, Reinhard Weiss von Drexel und Weiss. Die Gebäudehülle und die Außenanlagen hat die Alberschwender Holzbaufirma Sohm Holzbautechnik gefertigt und gemeinsam mit der kanadischen Baufirma Dürfeld Log Construction in Whistler errichtet. In nur zwölf Monaten von der Planung bis zur Fertigstellung gelang es, ein Vorzeigeprojekt in Sachen Energieeffizienz in Kanada zu errichten. “Das Österreich-Haus im Passivhaus-Standard zeigt bei den Olympischen Spielen, wie man effizient mit Energie umgehen und das Raumwärmeproblem baulich lösen kann”, erklärt Projektkoordinator Erich Reiner. Dass gerade österreichische Spezialisten das Passivhaus errichten, kommt nicht von ungefähr: Kein Land hat diese Bautechnik so perfektioniert und nirgendwo hat sich dieser Haustyp bereits so durchgesetzt wie in Österreich. In Vorarlberg, dem Vorreiterland in puncto Passivhaus und Heimatland dreier Mitgliedsbetriebe der APG, wurden 2009 bereits über 30 Prozent aller Neubauten in Passivhausqualität gebaut.