Teamchef Josef Hickersberger befindet sich vor dem Testspiel am Mittwoch im Happel-Stadion gegen Deutschland offenbar im Zwiespalt. Zum einen hofft der 59-Jährige im ersten Ländermatch des Jahres auf eine Sensation gegen den dreifachen Welt- und Europameister, um im Hinblick auf die Heim-EM eine Euphorie zu entfachen, zum anderen könnte ein voller Erfolg laut “Hicke” auch kontraproduktiv sein.
Zwar betonte der Coach auf der Pressekonferenz, dass “wir mit dem absoluten Willen in das Spiel gehen, zu gewinnen”. Kurz darauf jedoch meinte Hickersberger mit Blick auf die österreichische Mentalität: “Auch wenn ein gutes Resultat für die Stimmung im Land unglaublich wichtig wäre: Eigentlich wäre ein Sieg schlecht, denn die Österreicher würden uns dann sofort zum Kreis der erweiteren Titelfavoriten bei der EURO rechnen.”
An der Ausgangsposition ändere auch der eine oder andere Ausfall aufseiten der DFB-Auswahl nichts. “Die Deutschen sind zweikampfstark, eine starke Turniermannschaft, sie spielen einen modernen Fußball, haben im Mittelfeld einige Scharfschützen und verfügen bei Standard-Situationen über ausgezeichnete Kopfball-Spezialisten”, sagte Hickersberger.
Der frühere Rapid-Meistermacher rechnet mit einer sehr offensiv eingestellten DFB-Elf. “Teamchef Joachim Löw wird dafür sorgen, dass uns die Deutschen nicht unterschätzen,” meinte “Hicke”. Allerdings sei es gut möglich, dass beide Teamchefs im Hinblick auf das EM-Duell am 16. Juni ihre Karten noch nicht ganz aufdecken werden.
Die eigene Viererkette bereitet dem Teamchef noch Kopfzerbrechen. Napoli-Legionär György Garics musste das Montag-Training abbrechen, sein Einsatz ist noch offen. Ansonsten ließ sich der Nationalcoach in punkto Aufstellung nicht in die Karten blicken, sondern kündigte lediglich an, dass die drei Spitzen Roland Linz, Martin Harnik und Roman Kienast allesamt spielen werden, wenn auch teilweise nur als Einwechselspieler.
Österreich – Deutschland
Ernst-Happel-Sadion, Mittwoch, 20:35 Uhr
