In der Wiener Albert-Schultz-Halle traf Österreichs Eishockey-Nationalteam in einem freundschaftlichen Länderkampf auf Dänemark. Es war der letzt Test für das von 5. bis 8. Februar in Hannover stattfindende Olympia-Qualifikationsturnier.
Die Partie gegen die Dänen war gleichzeitig die letzte Gelegenheit für Teamchef Lars Bergström, an der Zusammensetzung der Linien zu feilen. Der Gegner war ideal gewählt, Dänemark liegt in der Eishockey-Weltrangliste an 13. Stelle (Österreich Platz 16).
Von Beginn an übernahmen die Gastgeber die Initiative – was auch belohnt wurde. Schon nach vier Minuten traf Matthias Trattnig zum 1:0. Im Powerplay gelang Schweiz-Legionär Oliver Setzinger nach idealem Zuspiel von Teamdebütant Michael Grabner das 2:0 (14.). Die technisch überlegenen Österreicher hatten die Dänen stets im Griff. Finnland-Legionär Goalie Bernd Brückler wurde nur in Unterzahl geprüft.
Im zweiten Abschnitt ging es ans Powerplay-Üben. Drei Minuten lang durften sich die Österreicher in Überzahl versuchen, ehe Trattnig mit seinem zweiten Treffer auf 3:0 stellte (26.). Neben dem in Salzburg spielenden Trattnig konnten sich vor allem Setzinger und Koch (Salzburg) gefällig in Szene setzen.
Mitte des Drittels gaben sich die Österreicher durch vermeidbare Strafen ausreichend Gelegenheit, auch das Penalty-Killing zu versuchen. Das ÖEHV-Team agierte in Unterzahl aggressiv und ließ nur wenige Chancen zu. Zweimal konnte sich Goalie Brückler auszeichnen und den Anschlusstreffer der Dänen verhindern. Kurz vor Drittelende waren wieder die Gastgeber am Drücker: Eine 5-3-Überlegenheit verwertete der von Setzinger freigespielte Philipp Lukas zum 4:0 (39.).
Im Schlußabschnitt machte Tormann Brückler einige Großchancen der Dänen zunichte – die Fans bedankten sich mit Sprechchören. Auch “Deutschland – wir kommen” war von den Rängen zu hören (Beim Olympia-Qualifikationsturnier trifft die Bergström-Truppe unter anderem auf die deutsche Auswahl). Der Widerstand der Gäste war endgültig gebrochen, die Österreicher hatten die Partie bis zum Ende unter Kontrolle. Eine unauffällig-solide Leistung im ÖEHV-Dress brachte Capitals-Kapitän Darcy Werenka – abgesehen von einer genialen Einlage im Powerplay, als er die Scheibe mit einem Kunststück (Stock und Puck hinter dem Rücken) noch im Angriffsdrittel halten konnte.
Zum besten Spieler wurde Bernd Brückler gewählt, der ohne Gegentor geblieben war. Trainer Bergström ist die Mischung des Teams gelungen, die überzeugende Generalprobe für das Olympiaturnier macht Hoffnung auf mehr in Hannover.
Dort trifft Österreichs Auswahl auf Deutschland, Japan und Slowenien. Der Turniersieger qualifiziert sich für das olympische Eishockey-Turnier in Vancouver 2010.
Teamchef Lars Bergström: “Das erste Drittel war etwas schwierig, wir hatten viele Strafen, die Spieler waren vielleicht etwas übermotiviert. Während des Spiels haben wir zu Stabilität gefunden, haben in Unterzahl und im Powerplay sehr gut gespielt. Brückler war ein starker Rückhalt. Es hat mir gut gefallen, dass wir Siegermentalität gezeigt haben.”
Michael Grabner (Team-Debütant und AHL-Legionär): “Am Anfang war es etwas komisch, die große Eisfläche war ungewohnt. Aber ich habe mich sehr wohl gefühlt, wir hatten eine gute Chemie, sind eine sehr explosive Linie. Es gab aber zu viele Strafen, da müssen wir mehr Disziplin zeigen.”
Freundschaftliches Eishockey-Länderspiel am Sonntag in Wien:
Österreich – Dänemark – Endstand 4:0 (2:0,2:0,0:0)
Wien, Albert-Schultz-Halle, 2.500, SR Schimm/Tschebull
Tore: Trattnig (4./PP, 26./PP), Setzinger (14./PP), Ph. Lukas (40./PP)
Strafminuten: 16 bzw. 22.
Österreich: Brückler – Werenka, Unterluggauer; Rebek, A. Lakos; Ph. Lakos, R. Lukas; Oraze, Reichel – Kalt, Koch, Trattnig; Setzinger, Ph. Lukas, Grabner; Welser, Kaspitz, Pewal; Peintner, Schuller, Hager
Martin Ucik
