Österreich am weitesten von Kyoto-Ziel weg

Im fünften Jahr in Folge gingen die Emissionen in der EU zurück. Nach dem Bericht der EU-Umweltagentur konnten die 15 “alten” EU-Staaten, für die das Kyoto-Protokoll gemeinsame CO2-Reduktionsverpflichtungen vorsieht, im Jahr 2008 ihren Ausstoß an Treibhausgasen gegenüber dem Basisjahr (in den meisten Fällen 2009) um 6,9 Prozent senken. Nach dem Kyoto-Protokoll müssen die EU-15 im Zeitraum von 2008 bis 2012 ihre Emissionen um 8 Prozent reduzieren.
In Österreich wurden 2008 zwar um 0,4 Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen als 2007. Bezogen auf das Basisjahr verzeichnete Österreich aber um 9,6 Prozent mehr Emissionen von Treibhausgasen. Nach dem Kyoto-Protokoll muss die Alpenrepublik bis 2012 einen Rückgang von 13 Prozent erreichen. Spanien hat gegenüber dem Basisjahr um 40 Prozent mehr Treibhausgase ausgestoßen, nach dem Kyoto-Protokoll wäre dem Land nur ein Anstieg um 15 Prozent erlaubt. Luxemburg schaffte bisher nur eine Reduktion von 5,1 Prozent, muss aber bis 2012 28 Prozent seiner Treibhausgase abbauen.
Für die erst seit 2004 beigetretenen “neuen” EU-Staaten wurden – außer für Zypern und Malta – im Kyoto-Protokoll individuelle Ziele festgesetzt, die mit Ausnahme Sloweniens bereits übererfüllt wurden. Die Emissionen aller 27 EU-Staaten gingen im Jahr 2008 gegenüber 2007 um 2,0 Prozent zurück. Der Treibhausgas-Ausstoß der EU lag um 11,3 Prozent unter dem Niveau von 1990.