„Sternenbänke“ bieten Trost und Halt

Selbst heute noch, in einer an sich relativ aufgeschlossenen Gesellschaft, wird über „Sternenkinder“ nicht viel gesprochen. Dabei wäre es so wichtig, dass dieses Thema enttabuisiert wird. Für betroffene Eltern bricht eine Welt zusammen, wenn ihr geliebtes Kind tot zur Welt gebracht wird oder kurz nach der Geburt stirbt. Vor rund einem Jahr wurde der Verein „Wandelstern“ ins Leben gerufen, um Familien von Sternenkindern in der sehr belastenden Situation mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Herzensangelegenheit
Für die Kärntnerin Bernadette Hartl, ihrerseits zweifach betroffene junge Obfrau des Vereins, ist das Engagement eine Herzensangelegenheit: „Wir wären damals in dieser Extremsituation froh gewesen, wenn wir uns in einer Selbsthilfegruppe austauschen hätten können. Seit dem Bestehen des Vereins nimmt die Betreuung von Familien nahezu täglich zu. Wir bedanken uns daher herzlich bei den Bürgermeistern für die unkomplizierte Unterstützung unserer Initiative.“ Der Bedarf ist offensichtlich da, denn rund 4000 Totgeburten werden in Österreich jährlich offiziell verzeichnet. Das sind mehr als zehn pro Tag, und die Dunkelziffer ist vermutlich höher.
Infotafel an Sitzbänken
Auch in Vorarlberg fand der Verein rasch Unterstützerinnen. Tina Wolfgang, Karin Wäger und Erika Flatz engagieren sich seit Monaten für den Verein. Im Laufe des Jahres entstand die Idee „Johns Sternenbänke“. Dabei sollen Gedenkbänke an verschiedenen Orten für Betroffene Anlaufstellen zur Trauerbewältigung sein. Der Kärntner Milizsoldat John Patrick Platzer, zudem Landesobmann der österreichischen Chargengesellschaft sowie Präsident der „Soldaten mit Herz“, gründete die Initiative. In den Gemeinden Schwarzach und Bildstein wurden vor kurzem an ein paar bereits bestehenden Sitzbänken kleine Metalltafeln (mit einem QR-Code und dem Verweis auf die Homepage „mein-sternenkind.net sowie verschiedenen Hilfsangeboten versehen) angebracht. Verbunden wurde die Montagen der Tafeln mit dem Wunsch, dass getreu des Mottos „Du bist nicht allein“ in ganz Österreich und somit auch in allen 96 Gemeinden Vorarlbergs sichtbare Trauerplätze für betroffene Familien von Sternenkindern geschaffen werden.