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Stephan Pauly: Neuer Musikvereinchef wird in Wien vorgestellt

Stephan Pauly tritt erstmals in der Öffentlichkeit als designierter Musikvereinschef auf.
Stephan Pauly tritt erstmals in der Öffentlichkeit als designierter Musikvereinschef auf. ©APA/DPA/ARNE DEDERT
Am Montag tritt Stephan Pauly als designierter Chef des Wiener Musikvereins auf.
Übernahme ab 2020

Heute, Montag, Vormittag tritt Stephan Pauly erstmals als designierter Chef des Wiener Musikvereins an die Öffentlichkeit. Lange hatte die Klassikinstitution mit dem 47-jährigen Deutschen verhandelt, bis man sich einig wurde. Nun steht fest: Der derzeitige Intendant der Alten Oper in Frankfurt folgt 2020 auf Thomas Angyan als Intendant des Musikvereins.

Angyan wird seinen Ende Juni 2020 endenden Vertrag nach 32 Jahren an der Spitze des Konzerttankers nicht mehr verlängern. Daraufhin wird Pauly ihm folgen, der in Österreich bereits von 2004 bis 2012 als Leiter des künstlerischen Bereichs der Internationalen Stiftung Mozarteum Erfahrungen sammeln konnte.

Künftiger Musikvereinschef Pauly kommt mit “Freude und Hochachtung”

Eine Überraschung war es nicht mehr, wer am Montag im Wiener Musikverein als Nachfolger von Langzeitdirektor Thomas Angyan ab 1. Juli 2020 präsentiert wurde: Stephan Pauly wurde nach langen Verhandlungen erstmals persönlich der Öffentlichkeit vorgestellt. Er wolle wie in der Stiftung Mozarteum und an der Alten Oper Frankfurt die Identität seiner künftigen Institution bewahren, machte er deutlich.

“Er hat in jenen Musikinstitution, denen er bisher vorstand, das realisiert, was wir uns auch für den Musikverein wünschen: Die Tradition und die Unverwechselbarkeit des Hauses erhalten und gleichzeitige Neues zuzulassen”, gab Johannes Stockert als Präsident der Gesellschaft der Musikfreunde Wien die Marschrichtung für den vom Gremium Bestimmten vor: “Er wird sich den vielfältigen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen.”

Ende Februar hatte man bekanntgegeben, mit Pauly zu verhandeln, der offiziell am 28. März bestellt wurde. “Ich habe die vielen Gespräche der vergangenen Wochen und Monate sehr genossen”, zeigte sich der 47-jährige Deutsche konziliant. Die längere Verhandlungsphase sei schlicht durch Elemente wie volle Zeitpläne oder Urlaube zu erklären.

Pauly: Erste Amztszeit beginnt am 1. Juli 2020

Formal startet Paulys Amtszeit erst mit 1. Juli 2020, er freue sich aber bereits auf zahlreiche Arbeitsaufenthalte in Wien in der kommenden Zeit: “Mein Ziel für die nächsten Monate ist, diese Institution so gut wie möglich kennenzulernen.” Entsprechend zurückhaltend zeigte sich Pauly derzeit mit programmatischen Aussagen, sei auch die erste Spielzeit unter seiner Ägide wegen der langen Vorlaufzeiten im Klassikbetrieb im Wesentlichen noch von Vorgänger Angyan geplant: “Die Spielzeit 2021/22 wird meine erste sein.”

Allgemein wolle er nun möglichst “organisch” über die Zukunft nachdenken: “Wie das aussehen wird, kann ich heute noch nicht sagen.” Klar sei in seinen Augen, dass der Musikverein eine der ungewöhnlichsten und wichtigsten Musikinstitutionen sei und der Goldene Saal vielleicht die beste Akustik der Welt habe: “In dieser Institution arbeiten zu dürfen, ist eine große Ehre für mich, der ich mich mit großer Freude aber auch Hochachtung widmen werde.” Die Fortführung der künstlerischen Exzellenz verstehe er als seine Hauptaufgabe. Dabei gelte es zu beachten, dass jede Institution ihre eigene DNA und Geschichte habe. Das habe er an seinen bisherigen Posten wie in der Stiftung Mozarteum und der Alten Oper Frankfurt bereits so gehandhabt.

Nachdem ihn Frankfurt kommendes Jahr vorzeitig ziehen lässt, läuft sein Vertrag in Wien nun zunächst fünf Jahre. Eine Amtszeit wie der aktuell amtierende Thomas Angyan, der bei seinem Ausscheiden 32 Jahre an der Spitze des Musikvereins gestanden sein wird, könne man dabei gar nicht anstreben: “So ein Ziel kann man nicht haben – jetzt freue ich mich auf die fünf Jahre.”

Zufrieden mit der Personalentscheidung zeigte sich jedenfalls Amtsinhaber Thomas Angyan: “Ich freue mich sehr über Dr. Pauly als meinen Nachfolger. Das wird ein – davon bin ich überzeugt – sehr harmonischer Übergang werden.” Er werde jedenfalls ein sowohl künstlerisch wie finanziell bestens geführtes Haus übergeben.

(APA/Red)

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