Die heute 17-jährige Tochter habe mehrfach betont, sie und ihr Bruder (14) wollten keinen Kontakt zu ihrer Mutter, denn laut Aussagen des Vaters habe diese sie verlassen, zitierte die paraguayische Zeitung “Ultima Hora” Bekannte der Familie.
Fahndung durch Interpol
Der gebürtige Grazer hat demnach mit den beiden Kindern und einer Lebensgefährtin in der Stadt Encarnacion in sehr ärmlichen Verhältnissen in einem kleinen Haus gelebt. Den Lebensunterhalt verdiente er mit der Reparatur von Elektrogeräten. Nachdem die Kinder mit dem damals 51-jährigen Vater im November 2004 verschwunden waren, wurde über Interpol weltweit nach ihnen gefahndet. Die damals 38-jährige Mutter setzte alle Hebel in Bewegung. Doch neun Jahre lang gab es keine Spur.
Mutter in Kontakt mit Behörden
Die Mutter, inzwischen in ihr Heimatland Ungarn zurückgekehrt, steht seit der Aufdeckung des Aufenthaltsortes ihrer Kinder mit den Behörden in Kontakt. “Ich habe eine Freude, die mit Worten gar nicht zu beschreiben ist”, sagte die heute 47-Jährige laut Martin Weiss, Sprecher des Außenamtes, vergangene Woche, nachdem der Fall bekannt geworden war. Sie brenne darauf, ihre Kinder in die Arme zu schließen.
Kinder noch nicht gefunden
Laut Angaben von Nachbarn hat die Polizei die beiden Jugendlichen noch gar nicht gefunden, schrieb die lokale Zeitung weiter. Seit dem Unfalltod des Vaters kümmere sich dessen Lebensgefährtin um die Geschwister. Womöglich habe sie die Kinder als Schutz vor dem Medienrummel in die Provinz gebracht.
Vater verstorben
Hinter die Vorgeschichte des Geschwisterpaares kam die Polizei erst mit der Hilfe eines Freundes des Vaters, nachdem dieser als Folge eines Motorradunfalls gestorben war. Der Unfall hatte sich im Juni zugetragen, zwei Monate später hätte der Steirer auf dem Sterbebett dem Freund “sein Geheimnis” über die Flucht nach Paraguay verraten, zitierte das Blatt Angaben von Nachbarn. (APA)