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Steirischer SPÖ-Wahlkampfabschluss mit Vranz und Franz

Voves holte "Vranz"
Voves holte "Vranz"
Die steirische SPÖ feierte Freitagabend ihr Wahlkampfende gemäß dem Tagesmotto "Endspurt: Damit wir Nr. 1 bleiben" sowie mit "Mut zu Reformen". Im Beisein von Altkanzler Franz Vranitzky sagte LH Franz Voves bei der Veranstaltung in der Grazer Seifenfabrik: "Mit einer Strache-FPÖ wird die steirische SPÖ sich nie anpatzen." Er sei zuversichtlich, den "neuen Stil" auch nach dem Sonntag fortzuführen.


War früher Ex-Finanzminister Hannes Androsch oft Gast der steirischen SPÖ, so wurde diesmal Altkanzler Franz Vranitzky eingeladen, vor rund 500 Gästen in der Grazer Seifenfabrik als “Lichtgestalt der Sozialdemokratie” angekündigt. “Ich habe keinen Zweifel, dass mich Franz Voves am Ende der nächsten Legislaturperiode 2020 um zwei Jahre in Regierungsverantwortung überrundet haben wird. Und ich werde mir das dann im Fernsehen anschauen und sagen, der junge Mann hat das gut gemacht.” Vranitzky kam auf eine steirische Kernkompetenz zu sprechen, die Industrie, die Ende der 1980er schwer in der Krise steckte: “Sperrt diese Rostbude zu”, habe 1986 Jörg Haider über die Industrie in Donawitz gesagt. “Ein Minister riet mir, macht’s aus der Obersteiermark ein Industriemuseum. Aber Draht, Weichen, kopfgehärtete Schienen sind heute Produkte, um die sich die Welt reißt, und Gott sei Dank haben wir auf diesen Zusperrblödsinn nicht gehört”, so der Altkanzler.

Vranitzky machte dann den Hauptgegner im Wahlkampf aus, die Freiheitlichen, ohne sie beim Namen zu nennen: “Manche scheuen nicht davor zurück, andere Menschen zu verunglimpfen und zu beschimpfen und gegeneinander aufzuhetzen. Das geht von dem Herrn in Kärnten mit der Bank bis zu den jetzigen großspurigen Plakaten. Aber sie haben nicht eine einzige Lösung für ein einziges Problem. Politik findet auf jeden Fall statt, die Frage ist nur, wie schaut die aus und wer macht sie”. Das bedeute für ihn, “die steirische SPÖ zu wählen”, so Vranitzky, der dafür Standing Ovations erntete.

Voves meinte daraufhin in seiner Rede: “Ich hoffe, wir haben am Sonntagnachmittag auch so viel Grund zum Klatschen.” Er habe in den vergangenen Tagen noch einmal die zehn Jahre seit 2005 Revue passieren lassen, “die Wirtschafts- und Finanzmarktkrise ab 2007 und 2008 mit ihren Auswirkungen in all jenen Bereichen hinein, die Franz Vranitzky angesprochen hat”. Die Sozialdemokratie sei solidarisch ausgerichtet, “das sah man, als eineinhalb Jahre mehrere tausend Arbeiter in Kurzarbeit bei fast vollen Lohnausgleich drübergebracht wurden”. Voves zählte Semmeringtunnel, Konjunkturpaket Bahnhofsinitiative mit 400 Mio. Euro, LKH Graz 2020 auf, “in Summe neun Milliarden Euro in die Steiermark”, und das sei nur die Periode gewesen, die als Streit bekannt geworden war.

2010 sei ihm dann nach der Landtagswahl klar gewesen: “Man muss die Hand ausstrecken und ich war froh, dass ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer sie sofort angenommen hat. Ich bin stolz, diesen neuen Stil in Österreich kreiert zu haben. Und ich bin zuversichtlich, diese neue Art von Stil nach dem Sonntag weiter fortzuführen”. Voves verteidigte noch einmal die Kürzungen und “Einbremsungen” im Sozialbereich, die sonst davongaloppiert wären. “Glaubt ihr, dass uns bei diesen Schulden dann noch einer gewählt hätte? Die Menschen müssten spüren, dass es einen Sinn gehabt hat, die Strukturen neu zu legen und die Reformarbeit weiterzuführen. Die Sozialdemokratie ist in der Lage, die Steiermark federführend in eine gute Zukunft zu führen.”

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