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Steirer fiel auf fiktiven Arzt herein

70.000 Euro für nie erfolgte Arztleistungen
70.000 Euro für nie erfolgte Arztleistungen ©APA (Artinger)
Im obersteirischen Knittelfeld hat sich ein Ehepaar von einem Betrüger mindestens 70.000 Euro für nie erfolgte Arztleistungen herauslocken lassen.

Ein Bekannter des Paares versprach dem kranken 69-jährigen Mann die Vermittlung zu einem deutschen Mediziner. Erst nachdem das Ehepaar sämtliche Ersparnisse aufgebraucht hatte und einen Bankkredit aufnehmen wollte, flog der Betrug auf.

Nach einer 2005 durchgeführten Wirbeloperation verspürte ein 69-jähriger Knittelfelder immer wieder Schmerzen im Rückenbereich. Ein 59-jähriger Bekannter vermittelte für 700 Euro einen Arzt. Nachdem sich der Gesundheitszustand des kranken Manns nur kurzfristig besserte, folgten weitere Arztbesuche, für die der 59-jährige Vermittler immer wieder kleine Beträge kassierte.

Nachdem dem 59-jährigen Frühpensionisten die Delogierung aus seiner Wohnung drohte, versuchte er mit der Vermittlung zu einem fiktiven deutschen Arzt aus Heidelberg weiteres Geld von dem Ehepaar zu lukrieren. Das Ehepaar zahlte 10.000 Euro und in Folge weitere Beträge für diverse “Leistungen” im Voraus wie Operationskosten. Telefonate mit dem angeblich behandelnden Arzt sollten die Vermittlungsgespräche des 59-jährigen Mannes bestätigen.

Zwischen November 2006 und September 2008 brauchte das Knittelfelder Ehepaar für die “Behandlung” alle Ersparnisse auf. Daraufhin borgte sich die Frau Geld bei Bekannten und Freunden aus. Als sie für weitere Zahlungen einen Kredit bei einer Bank aufnehmen wollte, wurden die Angestellten des Institutes aufmerksam und die Polizei verständigt. Der Verdächtige dürfte mindestens 70.000 Euro kassiert haben. Bei der Einvernahme gab der 59-Jährige eine Summe von 35.000 Euro zu. Die Polizei geht davon aus, dass sich die Schadenssumme noch erhöhen dürfte. Er wurde wegen schweren Betrugs angezeigt.

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