Von Donnerstag bis Freitag jeweils acht Stunden Arbeit nahmen die Kursteilnehmer unter Kursleiter Martin Lutz in Kauf, um das Handwerk der Trockensteinmauer zu erlernen. Da wurde mit Pickel und Schaufel die bestehende Mauer abgetragen, Gebüsch entfernt und an derselben Stelle mit denselben Steinen eine neue Mauer errichtet. Die Mauer soll ungefähr 20 Laufmeter lang, und ca. 1.20 hoch werden. Jeder Stein wird einzeln wieder eingesetzt mit den kleineren Steinen verkeilt, sodass eine kompakte Mauer, die dem Wasserdruck und dem Hangdruck standhält, entsteht. Pro Tag wird mit einer durchschnittlichen Arbeitsleistung von 1,20 – 1,50 Meter Mauersteinbau gerechnet. Die freiwilligen Aspiranten und Kursteilnehmer kamen bei der Arbeit ordentlich ins Schwitzen.
Biotop für Tiere und Pflanzen
Für die Naturschutzberaterin Jutta Soraperra, ist die ökologische Naturvielfalt der Trockensteinmauern ein wichtiger Faktor. Das Kulturgut biete Lebensraum für Salamander, Insekten, Spinnen und Eidechsen, machte sie aufmerksam. Als Bestätigung zeigte Kursleiter Lutz eine Blindschleiche, die er unter dem Gestein gefunden hatte. „Die fertige Mauer muss jährlich geprüft und gepflegt werden, dann wird sie vermutlich bis zu 500 Jahre halten”, erklärt der Kursleiter. Für diese verantwortungsvolle Beschäftigung braucht es Fachpersonal, das bislang kaum vorhanden ist. Das Projekt soll dabei helfen das Interesse an den Trockensteinmauern zu fördern und die speziellen Mauerfachleute für das Konzept zu begeistern. Geplant sind bereits Zertifizierungen, die es möglich machen, Fachleute auszubilden.
Stefan Ebner von der BOKU (Bodenkultur) Wien, teilnehmender Mitarbeiter, wird über das Kulturgut Trockensteinmauer eine Arbeit schreiben. Als nächstes Projekt wird die Novagasse in Bludesch in Angriff genommen.