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Steigende Energie-Importabhängigkeit in der EU

Gas aus Russland, Öl aus Arabien
Gas aus Russland, Öl aus Arabien ©APA (epa)
EU-Kommissar Oettinger warnt vor einer stark steigenden Importabhängigkeit der Europäischen Union (EU) bei Energie. In den nächsten 20 Jahren drohe diese Abhängigkeit von 55 auf 75 Prozent zu klettern, deshalb benötige die EU eine eigene Energiestrategie, "damit es kein 'divide et impera' geben kann, betonte Oettinger am Montag beim "Energie-Europatag" der Wirtschaftskammer Österreich in Wien.

Wichtigste Form der Energieoptimierung im Rahmen der 20-20-20-Klimaziele sei die Energieeffizienz. Das gelte für Gebäudesanierung, den Fahrzeugbereich, aber auch die privaten Haushalte – Stichwort sparsamere Kühlschränke.

Schleichende De-Industriealisierung durch zu hohe Energiepreise dürfe man nicht hinnehmen, warnte der EU-Kommissar. Früher seien Arbeitskosten ein Grund gewesen, Produktionen ins Ausland zu verlagern. Heute sei Energie und speziell Strom ein Faktor, der gegen Industrieansiedlungen sprechen könnte. “Mir ist lieber, voestalpine emittiert in Linz 20 Prozent weniger CO2 als sie werden zu früh zu 30 Prozent Minus gezwungen und gehen dann ins Ausland”, wo dann in den USA oder China ungeschmälert 100 Prozent emittiert werden könnten.

Künftig gehe es verstärkt um eine Vereinbarkeit von Erneuerbaren Energien und Versorgungssicherheit. Die eigentliche Herausforderung sei hier eine sichere Versorgung der Industrie und der Infrastruktur.

Wirtschaftskammer-Präsident Leitl warnte indes vor einer vorschnellen Verschärfung der EU-Energie- und -Klimaziele. Es sei zu früh, bereits ein Jahr nach Erklärung der 20-20-20-Ziele darüber zu diskutieren, ob man diese nicht verschärfen könnte. Er bekenne sich zur Vorreiterrolle Österreichs in diesem Bereich, die heimischen Unternehmen bräuchten aber stabile und verlässliche Rahmenbedingungen, sagte Leitl .

So könne es etwa nicht angehen, Unternehmen wie die voestalpine so weit zu bringen, dass man dort sage: “Angesichts der Unsicherheit können wir nicht mehr in Europa investieren.” “Wer kann so etwas wirklich vernünftigerweise wollen?”, fragt sich Leitl.

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