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Steffl: älter als angenommen

Archäologen entdeckten bei Bauarbeiten einen romanischen Vorgängerbau aus dem Jahre 1136 und Reste eines Friedhofs aus dem Mittelalter.

Bei Bauarbeiten im Stephansdom haben Archäologen eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Sie stießen unter dem Boden des östlichen Querschiffs auf die Langhausmauer des romanischen Vorgängerbaues des „Steffls”.

Bereits die ersten Funde nach Grabungsbeginn im Stephansdom haben sensationelle Ergebnisse gebracht, belegen sie doch, dass das 1997 gefeierte 850-Jahr-Jubileum des Stephansdoms mit reichlich Verspätung zelebriert wurde, möglicherweise hätte man schon lange 1000 Jahre St. Stephan feiern können.

Es muss bereits im 11. Jahrhundert, möglicherweise sogar früher und lange vor dem bisher angenommenen Baubeginn vor den Mauern der Stadt an der Stelle des heutigen Domes eine Kirche existiert haben, betont Grabungsleiter Johann Offenberger. Deren Fundamente konnten bisher nicht aufgefunden werden, wohl aber Grabfunde aus dem Kirchfriedhof: Der Fund einer sogenannten „ungarischen Pfeilspitze“ mache eine Entstehungszeit zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert wahrscheinlich.

Die Grabungsarbeiten werden noch geraume Zeit laufen, nicht zuletzt auch deshalb, weil während der Gottesdienste mit Rücksicht auf die Gläubigen nicht gearbeitet werden kann.

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