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Steffen Hofmann auch mit 34 Jahren Leistungsträger bei Rapid

Rapid Wien setzt auch weiterhin auf Steffen Hofmann.
Rapid Wien setzt auch weiterhin auf Steffen Hofmann. ©APA
Vor dem großen Schlager der Fußball-Bundesliga am Sonntag (16.30 Uhr) im Wiener Happel-Stadion gegen Red Bull Salzburg kann Rapid auf einen Kapitän in starker Verfassung zählen.
Rapid-Fans verurteilt

Steffen Hofmann erinnert im bisherigen Saisonverlauf an frühere Glanzzeiten und hat sich bei den Hütteldorfern wieder den Status eines Führungsspielers und Leistungsträgers erkämpft.

Das liegt laut Hofmann vor allem daran, dass er im Gegensatz zum Vorjahr die Vorbereitung ohne gesundheitliche Beeinträchtigung durchziehen konnte. Außerdem nimmt es der Regisseur gerne in Kauf, ausgewechselt zu werden, um Kräfte zu sparen. “Das war fast immer eine gute Entscheidung, außer im Heimspiel gegen Helsinki”, sagte Hofmann. Im Europa-League-Play-off ging der Mittelfeldspieler gegen die Finnen beim Stand von 2:1 vom Platz – am Ende stand es 3:3, Rapid war ausgeschieden.

Hofmann bleibt unverzichtbar

Vor dem Hintergrund einer stark verjüngten Rapid-Mannschaft scheint Hofmann für die Grün-Weißen derzeit unverzichtbarer denn je. Sein Trainer Zoran Barisic etwa sprach nach dem 3:0 gegen den WAC vor einer Woche davon, dass der Deutsche “mit vielen Jungen spielt, die wie die Psychopaten rennen. Die muss er eben gut einsetzen, und das tut er.”

Als der Kapitän am Mittwoch im Cup gegen Wallern zunächst geschont wurde, betrug Rapids Altersschnitt plötzlich nur noch rund 21,5 Jahre. “Aber wenn er spielt, schnalzt es den Schnitt ordentlich rauf”, schmunzelte Barisic vor dem Salzburg-Match. Der 34-jährige Hofmann, dessen Vertrag noch bis 2016 läuft, antwortete darauf: “Ich kann ja auch zählen und sehe die ganzen Kinder neben mir in der Kabine.”

“Immer noch am meisten unterwegs”

Trotz seines fortgeschrittenen Fußballer-Alters fühlt sich der Routinier dennoch fit genug, um noch länger mit den Youngsters mitzuhalten. “Ich bin schon älter geworden, merke das aber im Spiel weniger, dafür ist es am Tag danach oft schwieriger. Doch die Auswertungen zeigen, dass ich noch immer einer jener Spieler bin, die am meisten unterwegs sind”, erklärte Hofmann.

Eine Vorbildfunktion erfüllt der Deutsche nicht nur wegen seiner Laufbereitschaft. In vielen persönlichen Gesprächen versucht Hofmann, seine jungen Kollegen in ihrer Entwicklung voranzubringen. “Manche kommen von selbst und fragen, manche nicht, und zu manchen muss man hin und wieder selbst hingehen”, erzählte der Kapitän.

Seit 2002 bei Rapid Wien

Mit Ausnahme der Frühjahrssaison 2006 – damals war er bei 1860 München engagiert – spielt Hofmann seit 2002 für Rapid und brachte es seither auf 395 Pflichtspiele und 114 Tore. Höhepunkte waren wohl die Meistertitel 2005 und 2008.

Solche Triumphe seien auch mit dem aktuellen Kader möglich. “Die derzeitigen Jungen bei Rapid haben eine bessere fußballerische Ausbildung als die Spieler von früher und sie sind extrem schnell. Ich glaube schon, dass wir mit ihnen Erfolge haben können. Die Frage wird aber sein, ob die Mannschaft zusammenbleibt”, betonte Hofmann.

Verurteilungen von Fans

Mit seiner Meinung hält der Deutsche nicht hinterm Berg – auch nicht in Angelegenheiten, die über das rein Sportliche hinausgehen. So hielt er zuletzt nach dem Cup-Aufstieg gegen Wallern im Paschinger Waldstadion ein Fan-Transparent mit der Aufschrift “Smash § 274 StGB” in die Höhe.

Dieser “Landfriedensbruch”-Paragraf sieht für Personen, die “wissentlich” an einer “Zusammenrottung einer Menschenmenge” teilnehmen, die auf die Begehung von Körperverletzungen oder schweren Sachbeschädigungen ausgerichtet ist, grundsätzlich bis zu zwei Jahre Haft vor. In diesem Zusammenhang gab es zuletzt auch Verurteilungen von Rapid-Fans.

“Verurteile Ausschreitungen”

Hofmann meinte zu seiner Aktion nach dem Cup-Match: “Dieser Paragraf war in letzter Zeit oft in der Zeitung. Viele Leute sind der Meinung, dass er so nicht sein sollte, und dieser Meinung bin ich auch.” Außerdem sagte der Rapid-Kapitän: “Es war aber sicher nicht richtig, das im Rapid-Dress zu zeigen.”

Hofmann betonte gleichzeitig, er verurteile Ausschreitungen. Randalierer müssten bestraft werden. “Mir geht es nur um diesen Paragrafen”.

(APA)

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