Tipp 1: Von Anfang an klare Verhältnisse schaffen
Gründer sollten schon vorweg klare Zuständigkeiten und Kompetenzen definieren und im Nachhinein auch nichts mehr daran ändern. Mut, Risikobereitschaft und die eigene Überzeugung sind wichtig. „Man sollte es sich gut überlegen, wie sehr man die Gründungspläne im Vorfeld mit Familie und Freunden teilt. Oft entstehen Diskussionen, die einen vom Weg abbringen“, gibt Hirschhuber zu bedenken. Er rät dazu, administrative Aufgaben frühzeitig an eine erfahrene Steuerkanzlei auszulagern und erste gute Mitarbeiter einzustellen. „Das kostet zwar Geld, hilft aber bei der Suche nach Investoren und bringt Sicherheit für den eigenen Wachstumskurs“, so Hirschhuber.
Tipp 2: Investoren suchen und überzeugen
Nach einem halben Jahr Geschäftstätigkeit, rückt die Beschaffung von frischem Kapital in den Fokus. Dafür können unter anderem Crowdinvesting-Kampagnen auf der Plattform CONDA gestartet werden. Zimmermann und Hirschhuber sind sich sicher, dass viel von der Idee und dem Geschäftsmodell abhängt: „Mit einem Schuhkarton hätten wir keine Investoren aus der Finanzwelt überzeugen können.“
“Berufliches und Privates sind zwei Paar Schuhe
Tipp 3: Berufliches von Privatem trennen
Eine mögliche Freundschaft zwischen zwei oder mehreren Geschäftspartnern sehen die Tiroler nicht als wichtiges Erfolgskriterium, sondern sogar als Hindernis. „Berufliches und Privates sind zwei Paar Schuhe. Geschäftliche Entscheidungen brauchen eine objektive Basis. Es muss allen klar sein, wie Entscheidungen zustande kommen und wann wer ein Veto hat“, berichtet Zimmermann. Die Greenstorm-Geschäftsführer müssen es wissen, sind doch alle Gesellschaftsbeteiligten familiär miteinander verbunden. Um schnelle Entscheidungen sicherzustellen, raten sie dazu, bei der Entscheidungsfindung auf einfache Mehrheiten statt auf das Prinzip Einstimmigkeit zu setzen.
Tipp 4: Möglichst vorausschauend planen
Die beiden raten dazu, geschäftliche Entwicklungen schon möglichst frühzeitig im unternehmerischen Handeln abzubilden. „Wir sind binnen zwei Jahren drei Mal umgezogen, da wir die Mitarbeiteranzahl auf nahezu 100 Personen aufgestockt haben und mit der Anschaffung neuer E-Bikes auch mehr Platz benötigt wurde. Das hat uns Kraft, Geld und Know-how gekostet. Hätten wir uns von Anfang an nach etwas Größerem umgesehen, wären wir in unserer Entwicklung jetzt noch weiter“, blickt Hirschhuber zurück.
Greenstorm-Gründer raten zu einem Pause-Tag in der Woche
Tipp 5: Die richtigen Mitarbeiter einstellen
Qualifizierte Mitarbeiter sind für ein Unternehmen ein wesentliches und gefragtes Kapital. Das sehen auch die Greenstorm-Gesellschafter so und empfehlen, solche Mitarbeiter einzustellen, die Skills in jenen Bereichen aufweisen, in denen die Eigentümer selbst ihre Stärken nicht unbedingt verorten. „Man muss und kann sich nicht mit allen Mitarbeitern perfekt verstehen, aber die Basis sollte immer so sein, dass man zumindest zusammen Mittagessen gehen kann. Kann man jemanden nicht riechen, dann ist er oder sie die falsche Person für das Unternehmen, unabhängig von ihren oder seinen Qualitäten“, merken Hirschhuber und Zimmermann an.
Und noch einen Tipp haben sie für andere Gründer: „Um sich zu erholen und den Kopf frei zu bekommen, sollte man einen Tag in der Woche eine hundertprozentige Pause einlegen und an diesem Tag mit niemandem über das eigene Unternehmen sprechen.”
(Red)