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Start für Umzug der Sambaschulen von Rio

Mit dem Beginn der Sambaumzüge ist der weltberühmte Karneval von Rio de Janeiro in seine heiße Phase getreten: Vor den Augen von 36 Preisrichtern traten am Samstag zwölf Sambaschulen gegeneinander an, um sich für den Auftritt im Stadion Sambadrome am Sonntag und Montag zu qualifizieren. Dann präsentieren sich dort die besten Sambaschulen der Stadt den Zuschauern. Das brasilianische Fernsehen überträgt live. Die Jury bewertete Musik, Kostüme, Originalität, die Gestaltung der Wagen und sogar die Stimmung unter den Tänzern.

Die Paraden am Faschingssamstag sind generell kleiner und weniger spektakulär als die am Sonntag und Montag. Die vier Schulen, die am Samstag nicht ausreichend Punkte erzielen, steigen ab und dürfen im kommenden Jahr nicht wieder antreten. Für Aufregung hatte zuvor der Designer Joasinho Trinta gesorgt. Die Entwürfe des 70-Jährigen für die Gruppe Grande Rio waren von der katholischen Kirche und Jugendschützern als zu freizügig bewertet worden. Nach einigen Änderungen ließen die Behörden in allerletzter Minute den Umzugswagen für Sonntag zu. Die Gruppe wollte mit ihrem Samba-Hit „Let’s Wear the Little Shirt, My Love“ für Kondome werben.

Zuvor waren am Samstag zehntausende Menschen in der Innenstadt von Rio zusammengekommen, um den traditionellen Umzug der Blaskapelle Cordao de Bola Preta zu sehen. Die Kapelle hat seit 1918 keinen Karneval verpasst. Sie zog die Rio Branco Avenue hinab, auf der bis zum Umzug in das Sambadrome 1984 auch die Karnevalsparaden stattfanden. In Recife feierten eine Million Menschen auf den Straßen.

Insgesamt rechnen die Behörden mit 400.000 Touristen während der Feiern. Am Samstag legte auch das größte Kreuzfahrtschiff der Welt in Rio an, die „Queen Mary 2“. Der Karneval in Brasilien dauert bis Aschermittwoch.

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